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Untersuchung zur wirtschaftlichen Beschaffung von Kakaobohnen

Ein angehender Wirtschaftsingenieur untersucht im Rahmen seiner Bachelor-Thesis die wirtschaftliche Beschaffung nachhaltig zertifizierter Rohstoffe mit Lieferbedingung FOB.

 

Ausgangslage

Der Auftraggeber ist ein Schweizer Verarbeiter von Kakaobohnen, die er über Händler und aus unterschiedlichen Ursprüngen beschafft. Diese Händler verlangen für die Abwicklung der Transporte ab Ursprung bis zum Lagerhalter im EU-Raum eine Prämie, welche Differential genannt wird und sämtliche Logistik-, Administrativ,- und Risikokosten beinhaltet.

Das Hauptziel der Projektarbeit ist es, zu klären, ob Kosteneinsparungen durch eine Umstellung der Lieferkondition von aktuell „instore Lagerhalter“ im Vergleich zu „FOB Ursprung“ unter Berücksichtigung tragbarer Risiken realisiert werden können. Zusätzlich wird die ganze Lieferkette ab Ursprung bis zum Auftraggeber betrachtet, um potenzielle Kosteneinsparungen zu identifizieren und basierend darauf Beschaffungs- und Logistikkonzepte unter Berücksichtigung eines geeigneten Risikomanagements zu entwickeln. Dabei wird ebenfalls überprüft, welche Auswirkungen ein Standortwechsel des Lagerhalters hat.

Vorgehen

In der IST-Situationsaufnahme werden die Strategie und Ziele identifiziert sowie die Situations- wie auch Bedarfsanalyse durchgeführt. Mit diesem Fundament findet eine Beschaffungsmarkt- und managementanalyse statt, um anschliessend die Lieferketten- und Lieferantenanalyse durchzuführen. Für letztes werden die Logistik- und Administrativprozesse der Lieferkettenakteure mit den Händlern vor Ort besprochen und aufgenommen. Danach werden die Länder- und Supply-Chain-Risiken identifiziert, welche im Zusammenhang mit einer Umstellung auf FOB stehen. Zu guter Letzt findet eine best-practice-Analyse bei einem Unternehmen statt, welches bereits Bohnen mittels FOB beschafft.

In der Konzeptphase werden einerseits sämtliche Kostentreiber, welche bei einer Umstellung auf FOB anfallen, berücksichtigt, wobei dafür in direkter Zusammenarbeit mit Versicherungsunternehmen, Reedereien usw. gestanden wird. Für die Lieferkette ab Lagerhalter wird mit erfahrenen Logistikdienstleistern zusammengearbeitet.

FHNW-technik-Gesamtkostenstruktur FOB Instore.png

Abb. 1: Gesamtkostenstruktur bei einer allfälligen Änderung auf FOB

FHNW-technik-potentielle Lieferketten.png

Abb. 2: Potenzielle Lieferketten ab Ursprung bis Ankunft beim Auftraggeber

Ergebnisse

Wie der nachfolgenden Gesamtkostenstruktur entnommen werden kann, ist lediglich eine Kosteneinsparung in Land 4 realisierbar. Aus diesem Grund wird einer Umstellung auf FOB abgeraten. Im Bereich der Lieferkette ab Lagerhalter sowie dessen Standortes lassen sich basierend auf nachfolgenden Varianten wiederum Kosten einsparen.

Es wird empfohlen, die Lieferkette so anzupassen, dass die Bohnen ab aktuellem Lagerhalter mittels Binnenschiff transportiert werden. So liesse sich pro Jahr ein nennenswerter Betrag einsparen. Sollte zusätzlich langfristig der Standort des Lagerhalters verändert werden und mittels Bahntransport an den Standort des Auftraggebers transportiert werden, könnte man dies noch verdoppeln.

Projektinformationen

Diplomand: Sandro Meier
Auftraggeber: Chocolat Frey
Studiengang: Wirtschaftsingenieurwesen, Vertiefung: Supply Chain Management

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