E-Accessibility: Wie wir die digitale Zugänglichkeit an der FHNW gemeinsam verbessern können
Andrea Gerber, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, gibt Einblick in das Teilprojekt E-Accessibility, Hochschullehre 2025: Wie können wir die digitale Zugänglichkeit an der FHNW verbessern?
Der strategische Entwicklungsschwerpunkt «Hochschullehre 2025» stellt das Lernen und Lehren im digitalen Kontext ins Zentrum und umfasst verschiedene Teilprojekte. Die Verbesserung der digitalen Zugänglichkeit und damit die Exploration von Chancen und Risiken der Digitalisierung der Lehre für Studierende und Weiterbildungsteilnehmende mit Behinderungen stehen im Mittelpunkt des Teilprojekts E-Accessibility. Damit Menschen mit Behinderungen digitale Inhalte und Technologien selbstbestimmt und effizient nutzen können, muss deren digitale Zugänglichkeit (E-Accessibility) aktiv sichergestellt und erhalten werden. Dies kann nur durch eine gemeinsam getragene Verantwortung gelingen. Jede Person, die in die Entwicklung von Lehrmaterialien oder die Bereitstellung von digitalen Medien und Infrastrukturen involviert ist, kann und muss ihren Beitrag leisten.
Dies lässt sich einerseits aus rechtlichen Grundlagen ableiten, z. B. aus der Bundesverfassung (Art. 8, Abs. 1 BV), dem Behindertengleichstellungsgesetzt (vgl. BehiG) wie auch der UN-Behindertenrechtskonvention (Art. 9 Abs. 1, Art. 24) sowie aus der sozialen Verantwortung von Bildungsorganisationen wie z. B. Fachhochschulen. Mit «E-Accessibility» definierte der Steuerungsausschuss «Hochschullehre 2025» ein systemunterstützendes Teilprojekt. Damit kommt die FHNW der gesetzlichen Verpflichtung und ihrer sozialen Verantwortung ein Stück näher.
Im Teilprojekt untersuchen wir, wie digitale Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt werden müssen, damit sie im Sinne von unseren eigenen Diversity Grundsätzen barrierefrei nutzbar sind und nicht neue Barrieren beim Lernen, Lehren und Prüfen entstehen. Angesprochen sind Studiengangsverantwortliche, Lehrende, die Lern- und Prüfungsmaterialien entwickeln sowie Personen beispielsweise aus den Bereichen Kommunikation, ICT und ICT-Beschaffung, Moodle-Fachpersonen, E-Learning-Teams und weitere Personen, die an der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen beteiligt sind.
Wir arbeiten an drei Projektzielen. Mit dem ersten Ziel «Inspiration und Sammlung» unterstützen wir die Vernetzung. Wir haben ein neues Netzwerk initiiert und pflegen den Kontakt und Austausch unter Expert*innen und Lehrenden, die im Themenbereich engagiert sind. Mit der Förderung von unterschiedlichen Pilotprojekten in den Teilhochschulen der FHNW tragen wir dem zweiten Ziel der «Exploration und Sensibilisierung» Rechnung. Die Pilotprojektleitenden sind Teil des Netzwerks und stellen ihre Ergebnisse auf einer Pilotprojektseite zur Verfügung. Die Projekte beziehen die Perspektive von Studierenden bzw. Weiterbildungsteilnehmenden aktiv mit ein. Menschen mit Behinderungen sind in der Regel Expert*innen in eigener Sache. So können auch gemeinsame Lernprozesse zwischen Studierenden bzw. Teilnehmenden und Dozierenden erfolgen, was auch einer vermehrten kollaborativen Gestaltung von Lehre dienlich ist. Auf der Grundlage der Erkenntnisse aus den Pilotprojekten und aktuellen Forschungsergebnissen (vgl. z. B. ein aktuelles NFP77 Projekt der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW zum Thema e-Inclusion in Aus- und Weiterbildung) werden dem Steuerungsausschuss «Hochschullehre 2025» Empfehlungen zur Steigerung der digitalen Zugänglichkeit an der FHNW vorgelegt.
Die Sensibilisierung aller Angehörigen der FHNW ist das dritte Ziel des Teilprojekts. Sie finden multimediale Informationen und Merkblätter zu dem Thema auf der Plattform Lehre. Mit einem dort integrierten Link gelangen Sie zudem auf einen Selbstlernkurs der ETH, der umfassendes Grundlagenwissen vermittelt.
Erste Erkenntnisse aus dem Projekt lauten wie folgt: Alle Kolleg*innen, die Pilotprojekte durchführen, sind sich einig: Es lohnt sich in den eigenen Kompetenzaufbau zu investieren. Auch wünschen sich die Lehrenden geeignete Supportstrukturen und angemessene Vorkehrungen in der digitalen Lerninfrastruktur. Die Qualität der Lehr- und Lernmaterialien wird dadurch grundsätzlich erhöht. Davon profitieren alle Studierenden. Dies ist möglich über die Aneignung der Big Five der digitalen Zugänglichkeit. Neugierig? Schauen Sie sich gerne auf der Plattform Lehre um:
Ausführliche Informationen zu E-Accessibility auf der Plattform Lehre