Psychologische Hintergründe und Bedingungen für menschliches Risiko- und Sicherheitshandeln in hochtechnologisierten Branchen mit hohem Gefährdungspotential
Der Bereich Human Factors beschäftigt sich mit der Erforschung menschlicher Leistungsfähigkeit und ihrer Grenzen. Die dabei gewonnenen Befunde dienen unter anderem der wissenschaftlich fundierten Analyse und adaptiven Gestaltung von Organisationen, Arbeitsbedingungen und technischen Systemen sowie der Konzeption von Trainingsmassnahmen. Hauptziele sind die Erhaltung oder Erhöhung der Produktivität unter der Massgabe, Sicherheit und Zuverlässigkeit in komplexen Arbeitssystemen aktiv zu erzeugen.
Ziele & Nutzen
Wir vermitteln Ihnen in diesem Zertifikatskurs Konzepte und Methoden, um menschliches Verhalten in Arbeitssystemen zu erklären und zu prognostizieren.
Im Zentrum steht der Kompetenzerwerb zur flexiblen Beschreibung und Beurteilung von Anforderungen an Mensch und Organisation. Es geht darum, menschliches Verhalten erklärbar und prognostizierbar zu machen, Qualifikationsanforderungen für betriebliche Tätigkeiten entwickeln oder ableiten zu können sowie durch fundierte Gestaltungsempfehlungen zur Entwicklung technischer Komponenten beizutragen.
Durch die erworbenen Fähigkeiten wird die Bewältigung physikalischer, psychologischer und sozialer Anforderungen im Unternehmen positiv beeinflusst.
Qualifizierungsziele sind:
Sensibilisierung für die Themen Sicherheit und Zuverlässigkeit
Vermittlung psychologischer Kenntnisse über Sicherheits- und Risikoverhalten
Erwerb von Grundkenntnissen der Arbeits- und Organisationspsychologie
Analysefähigkeiten zu Arbeitsprozessen, Mensch-Maschine-Interaktion, Systemanalyse und Usability sowie Kenntnisse sicherheitsgerechter Technikgestaltung
Zielpublikum
Fachleute aus sicherheitsbezogenen Branchen (z. B. Beförderungsunternehmen, Chemische Industrie, Kerntechnik, Luftfahrt, Medizin, Medizintechnik, Pharmazie), die operative Aufgaben im Sicherheitsmanagement oder der Risikobewertung wahrnehmen oder sich dafür qualifizieren möchten.
Führungskräfte, die sich zum Thema Sicherheit eine anwendungsbezogene Basisqualifikation aneignen wollen.
Sicherheitsingenieure und Sicherheitsfachleute im Bereich Arbeitssicherheit profitieren von psychologischen Vertiefungskenntnissen im interdisziplinären Ansatz.
Inhaltliche Information
Produktivität und Sicherheit sozio-technischer Arbeitssysteme sind entscheidend davon abhängig, dass Mitarbeitende Gefahrenquellen frühzeitig erkennen, benennen und beseitigen. Organisationales Lernen erfordert darüber hinaus, relevante Informationen gezielt zur Entwicklung von Mensch-Maschine-Systemen zu nutzen. Dazu bildet ist die Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse über menschliche Leistungsfähigkeit und ihre Begrenzung (Human Factors) einen essentiellen Ansatz. Zentrale Leitfragen dieses Kurses sind, wie Sicherheit und Zuverlässigkeit im komplexen Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation entstehen und durch welche anwendungsorientierten Methoden zu deren Aufrechterhaltung beigetragen werden kann.
Kurs 1
11. - 13. April 2019
Einführung und Kognitive Grundlagen des Sicherheits- und Risikoverhaltens
Psychologinnen und Psychologen mit langjähriger interdisziplinärer Erfahrung im Bereich Sicherheitsmanagement und Human Factors.
In diesem Zertifikatskurs werden fundierte Grundlagen gelegt, die im CAS Psychologisches Sicherheitsmanagement vertieft und um Kenntnisse zur strategischen Entwicklung von Sicherheitsaktivitäten in Unternehmen erweitert werden. Beide Weiterbildungsstudiengänge befähigen dazu, die Widerstandsfähigkeit von Arbeitssystemen zu stärken.
Certificate of Advanced Studies (CAS) FHNW Human Factors.
Voraussetzung zur Erlangung des Zertifikats sind der Besuch der Lehrveranstaltungen (mind. 80 % Anwesenheit), und das Erbringen der entsprechenden Leistungsnachweise.
Der Kurs entspricht gemäss internationaler Standards einer Leistung von 15 ECTS-Punkten (European Credit Transfer System).
Die Schweizer Gesellschaft für Arbeitssicherheit (SGAS) erkennt diesen Kurs für Sicherheitsingenieure und Sicherheitsfachleute an. Ihnen werden zusätzlich zum Zertifikat 36 Fortbildungseinheiten (FBE) angerechnet.