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Über die Grenzen geschaut: Was passiert in der Energie-Forschung in den USA?

31. Januar 2019

Auch in den USA wird intensiv über die Energielandschaft der Zukunft nachgedacht. Gesamthaft spielen die erneuerbaren Energien heute eine untergeordnete Rolle, doch dies wird sich ändern.

Die USA erzeugen gesamthaft 1.2% des Stroms aus Photovoltaik, bei den restlichen 98.8% dominieren Öl, Gas, Kohle und Atomenergie. In Amerika wird die Kohle nicht etwa durch erneuerbare Energien bedrängt, sondern durch Gas, welches durch die Fracking-Technologie extrem kostengünstig wurde. Doch Kalifornien – wie schon oft in der Vergangenheit – geht seinen eigenen, erneuerbaren Weg mit heute über 8% des Stroms aus Photovoltaik.

Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass einige Forschungsinstitutionen über das Netz der Zukunft nachdenken, unter anderem die Stanford University (Abbildung 1). Hierbei wird erforscht, wie Photovoltaik, Wind, Batterien und elektrische Netze zukünftig stabil gehalten werden können (Abbildung 2). Dies unter Mitwirkung des Endkunden, der nicht nur Energie braucht, sondern auch Energie erzeugt (Photovoltaik) und speichert (Batterie und Elektromobil). Hier soll die intelligente Lösung in der Cloud liegen, wobei es unerlässlich ist, dass eine Vorort-Intelligenz (Home-Hub) unabhängig vom Internet agieren kann (Abbildung 3).

Abbildung 1: Demoraum in Stanford mit typischen Lasten eines Haushalts (Küche und Geräte).
Abbildung 1: Demoraum in Stanford mit typischen Lasten eines Haushalts (Küche und Geräte).
Abbildung 2: Ein praktischer Teil stellt der “Smart Dimmer” dar, der das leistungsmässige Variieren des Last-stroms erlaubt; er wird als Kombination Sicherung/Lastschalter ausgeführt.
Abbildung 2: Ein praktischer Teil stellt der “Smart Dimmer” dar, der das leistungsmässige Variieren des Last-stroms erlaubt; er wird als Kombination Sicherung/Lastschalter ausgeführt.
Abbildung 3: Systemkonfiguration mit Cloud, Home Hub und Smart Dimmer.
Abbildung 3: Systemkonfiguration mit Cloud, Home Hub und Smart Dimmer.

Stanford hat zusammen mit wissenschaftlichen Partnern, dem kalifornischen Staat, der Navy und Google das Projekt POWERNET gestartet, welches ähnliche Ziele wie unser Projekt Energy Chance verfolgt. Während Energy Chance in der ersten Phase abgeschlossen ist, läuft das Projekt in den USA noch bis Ende 2019 weiter. Unterlagen zum Projekt finden wir unter folgendem Link
https://powernet.stanford.edu/

Wissenschaftliche Partner:
Arpa.e
Stanford University
SLAC
University of Florida

Behördliche Partner:
State of California, Energy Comission
Navy Region southwest (pilot installation)

Kommerzieller Partner:
Google

Advisory board:
Amber Kinetics, Autogrid, Kisensum, Schneider Electric, Solar City
City of Palo Alto Utilities, Pacific Gas & Electricity, Sacramento Municipal Utility District, San Diego Gas & Electric, Southern California Edison

Schlagworte: Jürg Bichsel

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