Die herkömmlichen Netzstrukturen stossen als Folge der Energiewende an ihre physikalischen Grenzen, doch der Netzausbau wird teuer. Das Projekt Poweralliance möchte ungenutzte Reserven im Mittelspannungsnetz nutzen, um den Netzausbau zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Dabei profitiert der Kunde und der Verteilnetzbetreiber.
Ziel des hochschulübergreifenden Forschungsprojekts IMPROVE ist es, durch aussagekräftigere Rechnungen die Kunden zum Energiesparen zu motivieren: Was spricht Kunden an und wie stellen sich die Energieversorger dazu? Hierzu wurden eine Literatur- und Marktrecherche, Interviews und Workshops mit Kunden und Energiedienstleistern durchgeführt. Basierend auf dieser Ist-Aufnahme wurden anschliessend mögliche Zukunftsszenarien entwickelt, welche sowohl den Kunden wie auch den Energiedienstleistern zur Begutachtung vorgelegt wurden.
Energieeinsparungen und CO2 Minderungen sind wichtige Themen im öffentlichen Verkehr. Jede Stadt stellt spezifische Anforderungen an ihr Verkehrskonzept. Die «Entdieselung» der Nahverkehrsbusse wird deshalb zu individuellen, jeweils auf die Stadt zugeschnittenen Verkehrskonzepten führen. Der Ersatz der Dieselbusse ist unumstritten. Innerhalb welcher Zeitspanne sie ersetzt werden ist jedoch von den Städten abhängig.
Das Institut für Elektrische Energietechnik an der FHNW entwickelt in Zusammenarbeit mit Siemens, Arbon Energie AG und der Università della Svizzera italiana ein neuartiges System zur Überwachung von Verteilnetzen. Die Arbeiten erfolgen im Rahmen des «Swiss Competence Centre for Energy Research» (SCCER-FURIES).
In einer aktuellen Studie der FHNW wurden der Umweltnutzen und der Einfluss eines Hausmanagers für die Netzinfrastruktur untersucht und dem konventionellen Netzausbau gegenübergestellt. Das Energieszenario für das Jahr 2035 berücksichtigte nicht nur Klimaauswirkungen, sondern auch die gesamte Umweltbelastung der Schweizer Stromversorgung. Durch den Einsatz von Hausmanagern kann ein massiver Ausbau der Netzinfrastruktur insbesondere auf der Ebene Niederspannung vermieden werden.
Die zunehmend erneuerbare und fluktuierende Stromerzeugung sowie die nachfrageseitige Elektrifizierung (z.B. Elektroautos und Heizungssysteme) führen zu neuen Herausforderungen im elektrischen Energiesystem. So treiben grosse Schwankungen in der Stromproduktion und Stromnachfrage die Netzbetreiber an ihre Grenzen. Mit variablen Strompreisen und entsprechenden Prognosen können flexible Gebäudeenergiesysteme ihre Lasten und Speicher optimal bewirtschaften und damit durch die Lastverschiebung einen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze leisten.
Energieeinsparung und CO2 Minderung sind wichtige Themen im öffentlichen Verkehr, auch wenn dieser jetzt schon deutlich klimafreundlicher ist als der motorisierte Individualverkehr. Da es in vielen EU-Staaten noch «Dieselstrecken» gibt, besteht durch den Einsatz neuer, klimafreundlicher Antriebstechnologien grosses Potential, um die Umweltbelastung zu reduzieren. 2016 ergab eine Machbarkeitsstudie, dass der Ersatz von dieselbetriebenen Zügen durch batteriegestützte elektrische Züge entlang des Bodenseeufers technisch möglich und wirtschaftlich ist. Detaillierte Simulationen mit Beladungszuständen und Wetterdaten ergaben Batterielebensdauern, die grösser sind als der Break-even bezüglich des Baus von Oberleitungen. Nun werden solche Züge in Baden-Württemberg getestet.
Feuerholz ist in vielen Dörfern in der Bergzone Nepals nach wie vor die wichtigste Energiequelle. Fast alle Haushalte über 2’500 m ü. M. verwenden ausschliesslich Feuerholz zum Kochen und als Wärmequelle im Winter, was aber auch mit ökologischen und sozialen Problemen verbunden ist. Die Hochschule für Life Sciences der FHNW (HLS-FHNW) untersucht Möglichkeiten, mittels Biogasproduktion aus organischen Substraten wie Kuhmist und menschlichen Fäkalien zu einer dezentralen und diversifizierten Energieversorgung beizutragen.
Mit 280 Ladesäulen, davon 60 Supercharger, versorgt mit 100% lokaler erneuerbarer Energie plant EBL den sogenannten «Swiss E-Mobility Hub», die grösste Elektroladestation in Europa, direkt an der A2 in Pratteln (BL). Die Fachhochschule Nordwestschweiz ist mit einem interdisziplinären Team an der Entwicklung, Umsetzung und Bewirtschaftung beteiligt.
Die Powertage haben sich in den letzten Jahren zu einem führenden Branchentreffpunkt der Schweizer Stromwirtschaft entwickelt. Dieses Jahr war auch die FHNW als Aussteller an der Messe mit dabei. Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe der FHNW präsentierte das neu entwickelte Energiemanagementsystem: Der hauseigene Energiemanager minimiert die Gesamtkosten für den Energiebezug aus dem öffentlichen Netz und maximiert den Erlös für die Rückspeisung eigens produzierter Energie.