Passive Climate School - Low-Tech Fassaden-, passive Lüftungs- und Kühlkonzepte für Schulbauten

    Das Forschungsprojekt untersucht Low-Tech Fassaden- sowie passive Lüftungs- und Kühlkonzepte für Schulbauten hinsichtlich ihrer Potenziale zur Erreichung der Netto-Null-Emissionsziele. Bestehende Schulgebäude weisen erheblichen Erneuerungsbedarf auf, wobei die Wahl geeigneter klima- und ressourcenschonender Konzepte entscheidend ist. Die systematische Evaluation dieser Low-Tech-Ansätze im Vergleich zu konventionellen Systemen mit mechanischer Lüftung, Wärmerückgewinnung und aktiver Kühlung bildet den Kern der Untersuchung.

    Die Forschungsmethodik umfasst dynamische Gebäudesimulationen unter aktuellen und prognostizierten Klimaszenarien, THGE-Bilanzierungen nach SIA 2032 und SIA 390-1 sowie architektonische Analysen. Parameter wie Fensterflächen, Raumhöhe, feststehende Verschattungselemente, natürliche Lüftungskonzepte und Speichermasse werden systematisch variiert und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Energiebedarf, Komfort, Raumluftqualität und Treibhausgasemissionen evaluiert. Durch die Analyse existierender Schulgebäude und die Entwicklung optimierter Konzepte werden wissenschaftlich fundierte Planungsempfehlungen erarbeitet.

    Das Projekt adressiert die bislang unzureichend erforschte Integration von Low-Tech-Konzepten in die Schularchitektur und ihre Klimawirkung über den gesamten Lebenszyklus. Fehlende Ökobilanzdaten für Komponenten natürlicher Lüftung und Kühlung werden systematisch ergänzt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Klimaresilienz der untersuchten Konzepte angesichts steigender Durchschnittstemperaturen.

    Abbildung: Raumtemperatur und CO2-Verlauf in einem Schulzimmer mit Pausenlüftung. (Quelle: FHNW)

    Das Hauptergebnis ist eine evidenzbasierte Entscheidungshilfe, die Planende und Bauherrschaften bei der Konzeption klimaschonender Schulgebäude unterstützt. Diese berücksichtigt Treibhausgasemissionen in Erstellung und Betrieb, Wirtschaftlichkeit, Raumluftqualität und thermischen Komfort. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit kantonalen Stellen wird ein praxisnaher Wissenstransfer gewährleistet. Das Projekt leistet damit einen signifikanten Beitrag zur nachhaltigen Transformation des Schulbausektors im Einklang mit den schweizerischen Klimazielen.

    Finanzierung

    Bundesamt für Energie (BFE)
    Kanton Basel-Stadt

    Projektpartner

    FHNW, Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau
    FHNW, Institut Architektur
    Bau- und Verkehrsdepartement Kanton Basel-Stadt, Fachstelle umweltgerechtes Planen & Bauen
    Hochschule Luzern (HSLU)
    Waldhauser + Hermann AG

    Laufzeit

    01.10.2024 - 31.03.2027