Ökologische Begleitung der Franck-Arealentwicklung
Das Franck-Areal in Basel blickt auf eine lange industrielle Geschichte zurück – es diente jahrzehntelang als Produktionsstandort von Nestlé, insbesondere für Thomy-Produkte wie Franck Aroma (Kaffeeersatz auf Zichorien-Basis), Senf und Mayonnaise. Nach dem Rückzug des Unternehmens verfiel das Areal zusehends und blieb weitgehend ungenutzt. 2022 wurde das Gelände von der KULTQuartier Immobilien AG übernommen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Areal nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und sozialen Durchmischung neu zu beleben.
Ziel der Projektentwicklungsorganisation Wegwarte AG ist es, die bestehenden Bauten weitgehend zu erhalten und einer vielfältigen Nutzung zuzuführen. Erste Zwischennutzungen, wie der Impact Hub Basel und das Kreislaufhaus, zogen bereits Anfang 2023 ein. Ab 2024 erweiterte unter anderem das Tanzhaus Basel das Angebot und brachte zusätzliches kulturelles Leben ins Quartier. Formate wie „OMG, Franck!“ zeigen, dass auf dem Areal kreative, gemeinwohlorientierte Nutzungskonzepte verwirklicht werden.
Das architektonische Konzept setzt konsequent auf den Erhalt des Bestands, das Bauen mit wiederverwendeten Materialien sowie auf erneuerbare Baustoffe. Die Transformation erfolgt unter Einbindung der Nachbarschaft und soll ein offenes, gemischt genutztes Quartier schaffen, das sich an den Bedürfnissen der Stadtgesellschaft orientiert. Das Franck-Areal entwickelt sich damit zu einem Modellprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung im Bestand – mit Raum für Kultur, Gewerbe, Innovation und später auch für Wohnen.
Das Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau (INEB) wurde 2023 beauftragt, die geplante Arealentwicklung anhand von verschiedenen Szenarien mit dem SIA 390/1-Tool zu bewerten und mit einer herkömmlichen Quartierentwicklung zu verglichen. Ziel ist einerseits die Einsparung der auf Wiederverwendung basierten Arealentwicklung und anderseits die Einhaltung der ambitionierten Netto-Null-basierten Zusatzanforderungen des SIA-Klimapfades aufzuzeigen. Es hat sich gezeigt, dass der Bestandserhalt von Gebäuden eine zentrale Voraussetzung für das Erreichen des arealübergreifenden Benchmarks ist.
Nach dem dies erfolgt war, ist das INEB nun beauftragt die Entwicklung anhand eines Monitorings zu begleiten, um sicherzustellen, dass die Ziele über den gesamten Prozess eingehalten werden.
Bild Header und Teaser: Archives historiques Nestlé, Vevey
Zukunftsfeld | Zero Emission |
Finanzierung | Wegwarte AG |
Projektvolumen | ca. CHF 50'000.00 |
Förderorganisation | Wegwarte AG |
Projektleitung | |
Projektmitarbeitende |



