Forschungsprojekt über die Erweiterung modularer Synthesizer in den digitalen Raum abgeschlossen
Das Forschungsprojekt von Ludwig Zeller, Dozent am Institute Digital Communication Environments (IDCE) der HGK Basel, über die Übertragung der haptischen Attraktivität physischer Synthesizer in den digitalen Raum wurde erfolgreich abgeschlossen.
Das kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt «Emerging Practices in Modular Synthesis: Towards a Virtual Ethnography for Mixed Realities» von Ludwig Zeller, Dozent und Forscher am Institute Digital Communication Environments (IDCE) der HGK Basel, brachte wichtige Erkenntnisse dazu, wie sich die haptische Attraktivität physischer modularer Synthesizer in erweiterte digitale Realität (XR) übertragen lassen. Mit Hilfe eines ethnografischen Ansatzes wurden Social-Media-Inhalte (YouTube, Discord, Reddit) untersucht – mit einem Schwerpunkt auf der virtuellen Modularplattform PatchWorld.
Zudem wurde die Open-Source-Anwendung OpenSoundLab, ein Mixed-Reality-Sound-Labor aus einer früheren Forschungsphase, weiterentwickelt, um Sitzungen mit mehreren Nutzer:innen sowohl lokal als auch über Distanz zu ermöglichen. Drei Künstler:innen erhielten kommerzielle XR-Headsets (Meta Quest 3) und Software, um ihre Praxis in virtuellen Umgebungen zu erproben. Dies diente auch als kulturelle «Probe», um tiefgehende Nutzer:innenerfahrungen zu erfassen.
Sechs Jamsessions in verschiedenen Konstellationen wurden über etwa drei Monate durchgeführt (je 10 bis 20 Stunden Nutzung). Präsentationen fanden bei einem Symposium der Universität Osnabrück und in Onlinekonzerten statt. Ein Workshop zur Klanggestaltung wurde an der HGK Basel durchgeführt. Zudem wurde der Quellcode von OpenSoundLab als Open Source auf GitHub veröffentlicht.
Aus dem Forschungsprojekt können die folgenden Erkenntnisse gezogen werden: Viele geschätzte Aspekte physischer modularer Synthesizer-Systeme lassen sich erfolgreich in virtuelle Systeme übertragen. Dabei kann die immersive, räumliche Gestaltung virtueller Instrumente sogar grössere kreative Tiefe ermöglichen.
Die detaillierten Forschungsergebnisse wurden in einem Fachartikel zusammengefasst (zurzeit in Review bei Organised Sound). Zudem wurde eine Performance mit OpenSoundLab gemeinsam mit dem Musiker Anselm Bauer entwickelt. Diese wurde zur International Conference on New Interfaces for Musical Expression (NIME) eingereicht und angenommen.
Der Forschungsbericht kann hier eingesehen werden.