Sensibilisierung für faire Leistungserwartungen

    Erwartungen von Lehrpersonen an die Leistungen der Schüler*innen sind wirksam. Doch können diese Erwartungen nach Migrationshintergrund der Schüler*innen verzerrt sein. Die Sensibilisierung von Lehrpersonen zeigt Wirkung.

    Viele Studien zeigen, dass hohe Leistungserwartungen von Lehrpersonen die Leistungen von Schüler*innen verbessern. Erwartungen sind selbsterfüllend (Pygmalion-Effekt). Allerdings zeigen Studien, dass Lehrpersonen an Schüler*innen mit Migrationshintergrund trotz guter Leistungen geringere Leistungserwartungen richten. In einer Studie des Zentrums Lernen und Sozialisation zeigte sich, dass gewisse Gruppen von Schüler*innen mit Migrationshintergrund besonders mit verzerrten Erwartungen konfrontiert sind. Lehrpersonen haben niedrigere Erwartungen bei Schüler*innen mit Nationalitäten, die in der Schweiz negativ stereotypisiert werden (z.B. Serbien, Polen, Türkei, Russland, China).

    Um verzerrte Lehrpersonenerwartungen zu verringern, wurde am Zentrum der SCALA-Ansatz entwickelt. Dieser Ansatz erwies sich in einer Interventionsstudie in vielen Schulen als wirksam. Er umfasst den Dreischritt (1) Information, (2) Sensibilisierung, (3) Anwendung auf den eigenen Unterricht.

    Weitere Informationen

    Projekt Scala

    Quellen und weiterführende Informationen