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Bilinguales Lernen im naturwissenschaftlichen Unterricht

Interventionsstudie über die Wirkung der planvollen Mitbenutzung der deutschen Sprache beim englischsprachigen Chemielernen.

Immersion ist an den meisten Schweizer Gymnasien bereits fester Bestandteil des Bildungsangebotes. Schüler:innen erhalten in den vier gymnasialen Schuljahren zusätzlich zum klassischen Fremdsprachenunterricht mindestens 800 Lektionen englischsprachigen Sachfachunterricht.

Während sich in Praxis und Forschung viel damit beschäftigt wurde, wie sich die fremdsprachlichen Kompetenzen der bilingual unterrichteten Schüler:innen entwickeln, wurde die Entwicklung der Fachkompetenz im bilingual unterrichteten Sachfach relativ wenig untersucht. Zudem wurde die Rolle der Erstsprache im bilingualen Unterricht praktisch noch nicht in Zusammenhang mit der Fachkompetenz der Schüler:innen im Sachfach gebracht. Dies vermutlich auch deswegen, weil unter Lehrpersonen eine gewisse Zurückhaltung besteht, die deutsche Sprache in den Unterricht mit einzubinden, um das Grundkonzept «Sprachbad» des bilingualen Unterrichts nicht zu untergraben (eigene Erhebung, 2018).

Ziel des Disserationsprojekts ist daher, die Rolle der deutschen Sprache beim englischsprachigen Chemielernen genauer zu untersuchen. Konkret wird der Frage nachgegangen, inwiefern die planvolle Verwendung der Erstsprache die Leistung der Schüler:innen im Sachfach beeinflusst. Im Anschluss an die Erhebung und Auswertung werden aus den Ergebnissen empirisch gestützte Handlungsempfehlungen für den bilingualen Sachfachunterricht abgeleitet.

Das Projekt besteht aus zwei Hauptarbeitsphasen:

  1. Entwicklung einer massgeschneiderten Online-Selbstlerneinheit
  2. Durchführung der empirischen Studie


1. Online-Selbstlerneinheit

Die Schüler:innen erarbeiten sich anhand einer Online-Selbstlerneinheit zum Thema Radioaktivität und Strahlung Grundkenntnisse in diesem Bereich. Dabei werden über eine fiktive Begebenheit, die in einem Zeitungsartikel dargestellt wird, sowohl Bereiche der Physik, der Chemie und der Biologie eingebunden sowie Radioaktivität und Strahlung aus diesen drei Perspektiven beleuchtet.

Abb1_Ausschnitt aus der Online-Lerneinheit.png
Abbildung 1: Ausschnitt aus der Online-Lerneinheit. Problemaufriss

Das Thema der Einheit ist so gewählt, dass es zum einen anschlussfähig an den Lehrplan sowie relevant für die Schüler:innen und die Gesellschaft ist, zum anderen kaum Vorkenntnisse in den verschiedenen Fächern nötig sind. So kann die Einheit relativ unabhängig vom regulären Unterricht und dem Lehrplan eingesetzt werden.

Die Einheit wurde sowohl auf Englisch in vier verschiedenen sprachlichen Versionen als auch auf Deutsch entwickelt, wobei die Versionen abgesehen von der Sprache identisch sind.

Mehr zur Online-Selbstlerneinheit


2. Empirische Studie

Im Sommer 2023 (Juni/Juli oder August/September) werden Schüler:innen der 2. Klasse Kurzzeitgymnasium bzw. 4. Klasse Langzeitgymnasium das Modul unter den verschiedenen sprachlichen Bedingungen erarbeiten. Ihr Lernerfolg wird mittels Leistungstests gemessen und vergleichen. Die Erhebung findet in der gesamten Deutschschweiz in gymnasialen Immersions-Klassen statt.


Aufruf: Wir suchen Lehrpersonen!

Für die Durchführung der Studie sind wir auf der Suche nach Lehrpersonen, die Interesse haben, Teil der Studie zu sein und mit ihrer Immersions-Klasse (Englisch / Deutsch) an dem Forschungsprojekt teilzunehmen.

Wer?Lehrpersonen mit einer 2. Klasse Kurzzeitgymnasium bzw. 4. Klasse Langzeitgymnasium, Immersionszweig
Zeitraum?Schuljahr 23/24
Umfang?5 Lektionen (1 Einzellektion + 4 Lektionen im Block)
Was?

In einer Online-Selbstlerneinheit lernen die Schüler:innen 90 Min. eigenständig zum Thema Radioactivity and Radiation und führen zusätzlich einen Prä- und Posttest zu diesem Thema durch (ebenfalls online, je 45 Min.). Ausserdem werden vor oder nach der Lerneinheit Daten zur Person erhoben (45 Min.) (Abb. 2).*

Abb2_Ablauf der Studie.png
Abbildung 2: Ablauf der Studie pro Klasse (Gesamtumfang 5 Lektionen)
*Die gesamte Erhebung ist anonym und die Ergebnisse können nicht auf die einzelnen Schüler:innen zurückgeführt werden und werden nicht an Dritte weitergegeben.

Ich freue mich über Ihr Mail: Charlotte Schneider


Mehr zur Studie

Flyer Lehrpersonenaufruf


Projektteam

Charlotte Schneider
Charlotte Schneider

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Telefon +41 61 228 55 75 (Direkt)
Prof. Dr. Susanne Metzger
Prof. Dr. Susanne Metzger

Stv. Direktorin Institut für Bildungswissenschaften

Telefon +41 61 228 53 24 (Direkt)
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