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Frankreich: La Réunion III

Die auf La Réunion gelernte französische Sprache möchte Janice Sidler nun unbedingt ihren Schüler*innen teilhaben lassen.

Name: Janice Sidler
Studiengang: Bachelor of Arts Primary Education
Partnerhochschule: Université de la Réunion, Saint-Denis (La Réunion)
Aufenthalt: 6.8.2023–4.1.2024

Vorbereitung

Ich habe die Infoveranstaltung für Auslandaufenthalte an der PH FHNW besucht und dort die verschiedenen Möglichkeiten kennengelernt, während dem Studium im Ausland zu sein. Danach habe ich die Idee, im Ausland das Praktikum zu machen für mich schon mal ausgeschlossen, weil ich es für mich sinnvoller fand, mit dem Lehrplan der Schweiz zu arbeiten. Deshalb schaute ich dann nach, wo man hin könnte, um Französisch zu lernen. Dies, weil ich mein C1 noch nicht hatte und ich meinen Sprachaufenthalt in einem französischsprechenden Land machen sollte. Viele Partnerschulen sind dann, weil sie englischsprachig waren, schon mal weggefallen. Übrig blieben Belgien auf dem Land, Montpellier in Frankreich oder La Réunion. Somit war der Fall für mich klar, ich möchte unbedingt nach La Réunion! Ich wusste, dass sie es dort sehr warm haben und man auf dieser Insel im Meer schwimmen kann, aber gleichzeitig auch wandern kann in den Cirques.

Ich benötigte kein Visum und auch keine Impfungen, weil La Réunion keine giftigen Tiere hat und zu Frankreich gehört. Ich bewarb mich mit einem Motivationsschreiben, welches mir eher leicht viel. Die ersten Planungen begannen schon vor der eigentlichen Zusage, weil ich schon wissen wollte, was ich dort alles unternehmen könnte. Alle anderen, Uni betreffenden Planungen werden über eine Website geregelt, wo klar jeder Schritt erklärt steht, was man abgeben soll. Die wichtigsten Dinge für mich während dem Aufenthalt waren mein Laptop fürs Studium, Sonnencrème und Regenjacke.

Anreise/Ankommen

Ich ging vorher noch 1 Monat ca. auf Mauritius, um dort Urlaub zu machen. Am 6.8.2023 bin ich dann von Mauritius auf La Réunion geflogen (30min). Ich habe den ganzen ERASMUS-Aufenthalt mit meiner Kollegin gemacht. Wir sind absichtlich früher angekommen, als das Semester beginnt, um uns einzuleben.

Die ersten Tage haben wir in unserer Wohnung und der Stadt verbracht. Wir haben mal die nähere Umgebung kennengelernt und die ersten Bekanntschaften gemacht. Wir waren vor Ort zuerst mit der DRI (Direction Relations Internationales) in Kontakt, um unsere Studentenkarten abzuholen. Ausserdem haben wir mit Mylene Choukon jeweils die Notenverabredungen besprochen und unterschreiben lassen. In den ersten Tag empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Bus-Karte online zu beantragen, da man diese gratis erhält als StudentIn. Somit kann man auf der ganzen Insel gratis busfahren.

Unterkunft & Verpflegung

Wir haben eine Wohnung auf AirBnB gesucht, welches eher in der Nähe vom Zentrum von Saint-Denis lag. Wir haben dies bewusst entschieden, weil abends keine Busse mehr in das Zentrum und zurück zur Uni fahren, falls man im Crous (Wohnungen an der Uni) übernachten würde. Wir haben verhältnismässig sehr viel bezahlt, aber für uns hat sich das absolut gelohnt. Über Mittag haben wir eigentlich fast immer in der Mensa gegessen, da man für ein Menü 3.30 Euro bezahlt. Und dies für ein reichhaltiges Mittagessen mit Vorspeise und Dessert. Wir waren in einem Quartier, wo sich drumherum direkt alles Schulen befanden und dann ziemlich schnell das Zentrum, weshalb wir uns sehr wohl fühlten.

Die Hochschule

Die Kurse konnten selbst ausgewählt werden. Wir haben fast ausschliesslich Kurse auf Französisch gewählt. Es gab aber auch ERASMUS Kurse, die auf Englisch sind, aber eher wenige. Das Unileben war jede Woche anders. Man muss Online immer pro Woche schauen, wann und wo die Kurse stattfinden, falls sie stattfinden in dieser Woche. Es gibt auch Moodle, wo die Dokumente hochgeladen werden.

Anders als zuhause ist auf jeden Fall die Sprache. Ausserdem ist die Uni ein ganzer Campus mit verschiedenen Gebäuden und Bibliotheken. Es gibt ein Buddy System, in das man sich einschreiben kann, um Kontakte an der Uni zu finden. Ausserdem gab es für alle ERASMUS-Studierenden eine Einführungswoche, in der man die ersten Kontakte finden konnte. Ich habe folgende Module besucht: UEO Plongée DE-12, Französischkurs (UE2), Introduction tot he Natural Environments and Society of Réunion – Island, géographie régionle du sud-ouest de l’océan, Sytème terre et changements globaux, Approche critiques, Introduction aux sociétés et religions de la réunion.

Land & Leute

Sidler_Foreground-Ausblick.jpgDas Leben auf La Réunion ist sehr gelassen. Die Menschen sind sehr unterschiedlich, aber grundsätzlich sehr interessiert. Es war auf jeden Fall sehr anders, auf dem Schulweg Wale und Palmen zu sehen, was ich zuhause leider nicht habe. Dank der «semaine créole» wurde den Studierenden ermöglicht, in die Kultur einzutauchen von La Réunion. Ausserdem gibt es auch Kulturkurse für ERASMUS-Studierende, die ich besuchte und sehr interessant fand.

Wie bereits angedeutet, gibt es das Französisch, was alle in der Schule und Uni sprechen, aber auch noch das Kreolisch, welches in den Familien und manchmal unter Freunden gesprochen wird. Die Uni bietet aber kreolische Kurse an, um sogar auch dies zu lernen. Die Kultur und Traditionen sind von verschiedensten Einflüssen auf der Welt geprägt, was das kulturelle Leben interessant macht. Auf jeden Fall wichtig zu beachten ist, finde ich, dass die Busse jeweils nur bis ca. 20h fahren. Deshalb sollte man immer früh genug den Nachhauseweg von einem Ausflug planen, damit man noch nach Hause kommt.

Freizeit

Ich hatte genügend Zeit für Aktivitäten am Campus und in der Freizeit. Ich finde auf jeden Fall die Wanderungen empfehlenswert. Es gibt kleinere und grössere Wanderungen, aber die Aussichten in die Cirques rein sind einfach atemberaubend. Deshalb würde ich sagen, dass man unbedingt die verschiedenen Cirques (Salazie, Mafate, Cilaos) gesehen haben muss. Ausserdem war unser bevorzugter Strand der Plage de l’Hermitage, wo man schwimmen gehen kann.

Persönliches Fazit

Ich war top zufrieden, also von einer Skala von 0-10 mit einer 10 zufrieden. Es war eine unglaubliche Erfahrung, die ich nie wieder vergessen werde. Ich würde alles genau gleich machen, von dem, was ich kontrollieren könnte. Als Tipp gilt es auf jeden Fall zu geben, Wanderungen in der Natur zu machen, welche in La Réunion unglaublich schön ist. Ausserdem lohnt es sich, mit anderen Studierenden sich zusammen zu schliessen, um für einzelne Wochenenden (zum Beispiel zum Vulkan) ein Auto zu mieten. So kann man die Miete und das Benzin dann durch 5 teilen, weshalb es schlussendlich dann sehr billig ist.

Ich habe im Ausland sehr gut Französisch gelernt und werde nun mit Freude den Schulkindern die Sprache weitergeben können. Ausserdem habe ich viel über neue Kulturen und Familien gelernt. Dies hilft mir, als Lehrperson einen erweiterten Horizont zu haben und die Kinder aus verschiedensten Familien und Kulturen zu verstehen und zu unterstützen. Ich möchte auf jeden Fall wieder ins Ausland. Es ist für mich noch nicht klar, wohin und wann, aber klar ist, dass ich so viel reisen möchte, wie ich nur kann. Somit lerne ich viel für mich, die Kulturen und meine Sprachenkenntnisse. Ich habe vor, mit meiner Klasse, sobald sie z.B. Vokabular gelernt haben, in einer Bäckerei etwas zu bestellen, mit ihnen in eine französischsprechende Stadt zu reisen, um sie da was bestellen zu lassen. Dies fördert die Motivation der Kinder und es hat einen extremen Alltagsbezug.

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