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Griechenland: Rhodos III

Wie Corina Mettauer die Uni im mediterranen Stil und religiöse Feste erlebte.

Name: Corina Mettauer
Studiengang: Kindergarten-/Unterstufe
Partnerhochschule: University of the Aegean, Rhodos, Griechenland
Aufenthalt: Februar bis Juni 2022

Vorbereitung

Die Entscheidung, dass mein Auslandsemester in Griechenland sein wird, entstand während dem Urlaub auf der Insel Kos. Ich verliebte mich sofort in die griechische Kultur, das superleckere Essen und die atemberaubende Natur!

Für das Visum empfehle ich, dass Dokumente (Kopie Pass, anwaltliche Übersetzung der Krankenkassenkarte, Kopie des aktuellen Kontostandes) bereits im Vorhinein mitgebracht werden, um diese dann beim Migration Office vorzulegen. Folgendes kannst Du vor Ort besorgen: ausgedrucktes Passfoto, Kopie des Passfotos auf einer CD und die Bestätigung des Studiums von der Gast-Universität. Die Anmeldung an der Gastuniversität verlief sehr unkompliziert über die internationale Stabstelle der FHNW in Brugg-Windisch, welche auch jederzeit für Fragen verfügbar sind und bei den Vorbereitungen unterstützend waren.

Im Frühjahrssemester sind die Temperaturen zu Beginn noch sehr kalt und gegen Ende des Semesters wurde es zum Teil über 30 Grad. Dies ist beim Packen der Kleider besonders zu beachten. 😉 Ansonsten kann man alles vor Ort kaufen und die Einkaufslustigen können sich in der Altstadt stundenlang verweilen. Unbedingt etwas Platz im Gepäck für neu eingekaufte Sachen übriglassen. Die Altstadt ist ein Einkaufsparadies!

Anreise/Ankommen

Ausserhalb der Saison muss damit gerechnet werden, dass in Athen einmal umgestiegen werden muss und die gesamte Flugdauer beträgt etwas mehr als vier Stunden, was jedoch gut machbar ist. Plane vor dem Studienstart genügend Zeit ein, sodass Du die Umgebung bereits erkunden und allenfalls vor Ort die gewünschten Wohnungsmöglichkeiten besichtigen kannst.

Ebenso wurde ich vor dem Studienstart eingeladen, um mit meinem Dozenten und mit dem Sekretariat eine Besprechung über die Bedingungen und Anforderungen für das kommende Semester zu machen. Normalerweise gibt es gleich zu Beginn eine Informations- und Kennenlernveranstaltung, was aber in diesem Jahr aufgrund Corona abgesagt wurde. Vor Ort hast Du eine Verantwortliche für die Erasmusstudierenden, die dich bei Fragen unterstützt. Ebenso war mein Dozent sehr hilfsbereit und ich konnte mich bei Unklarheiten jederzeit bei ihm melden.

Unterkunft/Verpflegung

Für die ersten vierzehn Tage hatte ich eine gewöhnliche Ferienunterkunft gebucht, sodass ich die Wohnungen, die ich bereits in der Schweiz im Internet herausgeschrieben hatte, besichtigen konnte. Gleich am zweiten Tag in Rhodos hatte ich zwei Besichtigungen und entschied mich für ein Apartment in der Melenia Suites - es war die beste Entscheidung überhaupt! Die Apartments sind supermodern eingerichtet und haben je nachdem einen Balkon oder einen gemütlichen Vorhof zur Mitbenützung. Des Weiteren sind sie bezahlbar und man ist inmitten der Neustadt. In Kürze ist man auch am Meer an der Ost-, Nord- oder Westküste. Ebenso ist die bezaubernde Altstadt in Gehdistanz. Was mir auch besonders gefiel, war, dass es nicht eine typische Touristenumgebung ist und die Nachbarn grösstenteils Einwohner waren, sodass die griechische Authentizität hautnah miterlebt werden konnte.

Gewöhnliche Lebensmittelläden hat es in der Umgebung, sind zum Einkaufen jedoch nicht so günstig, wie ich gedacht habe. Deshalb habe ich fast täglich über die «efood» App leckeres und regionales Essen bestellt, was schlussendlich günstiger kam und das Essen war superlecker. In der Nähe der Wohnung gibt es ebenfalls ein Take-away Restaurant namens Ovelix mit sehr leckerem, griechischem Essen und Salat für nur 5 Euro. Das war unschlagbar und würde ich allen empfehlen!

Die Hochschule

Der Unterricht war in Griechisch. Glücklicherweise war eine Studentin anwesend, die jeweils während den Vorlesungen auf Englisch übersetzte, sodass ich dem Unterricht folgen konnte. Ich habe ein Modul für die pädagogische Kommunikation und ein Modul über die vorschulische und schulische Pädagogik besucht. Als Abschluss habe ich für beide Module ein Essay in Englisch geschrieben über ein ausgewähltes Thema, das wir während dem Semester behandelt haben.

Auffallend war, dass der Inhalt der Vorlesungen etwas Querbeet war, im Gegensatz zu den Themen der Vorlesungen an der FHNW, die stärker strukturiert unterrichtet werden (Fachwissenschaft/Fachdidaktik/Erziehungswissenschaft). Dennoch war der Inhalt der Vorlesung überaus interessant und ich konnte viel neues Wissen mitnehmen. Die Gebäude der Hochschule haben mir sehr gefallen und eines hatte einen besonderen mediterranen Stil. Die Unterrichtsräume sind im Vergleich zur FHNW etwas spärlich eingerichtet. Mir wurde bewusst, dass wir in der Schweiz sehr verwöhnt sind mit den Einrichtungen der Vorlesungsräumen! 😉 Die Mitstudierenden waren sehr interessiert an mir (war die einzige Erasmusstudentin für die Kindergarten- und Vorschulstufe) und sie haben mich sofort gut aufgenommen.

Land & Leute

Die Griechinnen und Griechen sind überaus lebenslustige Menschen! Sie geniessen das Leben und nehmen alles etwas lockerer. Es ist beispielsweise nicht unüblich, dass man unter der Woche ab 24 Uhr noch die Wohnung staubsaugt oder rausgeht mit Freunden, auch wenn am nächsten Tag die Arbeit ruft. 😉

Was mir zu Beginn etwas schwer fiel, war, mit ihrer Spontanität umzugehen, ob man nun an diesem Abend rausgeht oder nicht und wenn ja, wann. Das war auch für mich eine sehr gute Übung nicht immer alles zuvor genau planen zu können, sondern alles auf mich zukommen lassen und das Leben etwas lockerer nehmen.

Während meines Aufenthalts gab es sehr viele religiöse Feste. Das Osterfest muss man unbedingt miterleben. Da wird jeden Tag zelebriert und gefeiert mit diversen Bräuchen.

Die Sprache gefällt mir persönlich sehr gut, war jedoch schwierig diese zu lernen, da ich vor dem Aufenthalt noch keine Vorkenntnisse hatte. Deshalb empfehle ich vor dem Auslandsemester bereits etwas zu üben, um dann daran anzuknüpfen und in der Praxis weiterzuüben. Zudem haben die meisten Englisch gesprochen, wodurch das Lernen der Sprache, ausser mit einer App, etwas in den Hintergrund geriet.

Freizeit

Da ich nicht so viele Module besuchte, hatte ich viel Zeit, um die Insel zu erkunden. Da ich jedoch kein Auto mietete, war ich auf die öffentlichen Verkehrsmitteln angewiesen, die vor allem während der touristischen Saison oft fahren. Somit hat man die Möglichkeit, viele schöne Plätze zu besuchen wie beispielsweise Lindos mit Akropolis und Beach, Tsambika Beach, Red Sand Beach, Schmetterlingstal, Rodini Park, Monte Smith, Anthony Quinn Beach, diverse Kapellen, Museen etc. Ebenso empfehle ich, mit ein paar Freundinnen ein Boot am Neu-Hafen zu mieten. Für diese Bootsmiete wird auch keine Fahrlizenz benötigt. In Rhodos gibt es meiner Ansicht nichts, das man nicht machen soll.

Rhodos hat Vielfältiges zu bieten: wunderschöne Natur, die schönsten Sonnenuntergänge, die schönsten Strände (Kies oder Sand) und genügend Unterhaltungsangebote wie Yoga oder e-bike Touren (bei Odix Concept Shop buchen - sehr zu empfehlen. Ich ging mit dieser kleinen Firma, die ein junges Ehepaar führt, wöchentlich ins Yoga am Meer oder war an einer e-bike Tour dabei).

Persönliches Fazit

Ich bin mit meinem Auslandsaufenthalt sehr zufrieden und würde auf der Skala von 1-10 definitiv eine 10 geben! Dadurch, dass ich die einzige Erasmus-Studentin war von meinem Department, war es sicherlich ein etwas ruhigeres Auslandsemester und nicht allzeit Party, jedoch konnte ich so besser das «griechische Leben» kennenlernen, da die Mehrheit meines Umfeldes in Rhodos die Einwohnerinnen und Einwohner selbst waren. Des Weiteren erfuhr ich am eigenen Leib, wie es wohl für fremdsprachige Kinder sein mag, sich in eine neue Kultur zu integrieren, dessen Sprache man nicht versteht, die Umgebung nicht kennt und noch keine Freundschaften geknüpft hat. Ich kann mich nun viel besser in solche Schülerinnen und Schüler hineinfühlen und weiss, was es bedeutet, alles neu aufzubauen.

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