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Schweden: Linköping II

Andrina und Shari verbrachten gemeinsam ein Semester in Linköping und trotz des digitalen Unterrichts entdeckten sie das Land und die wunderschöne Natur Schwedens.

Name: Andrina Frei & Shari Uhlig
Studiengang: Kindergarten-/Unterstufe & Primarstufe
Auslandssemester: Linköping Universität, Schweden (04.01.2021–01.06.2021)

Vorbereitung

Wir beide sind daran interessiert, andere Kulturen und Menschen kennenzulernen. Zudem hätte Shari gerne ein neues Schulsystem kennengelernt, um die Unterschiede zum Schweizer Schulsystem zu erfahren. Wir beide sind gerne im Ausland und erleben gerne Neues und lernen gerne neue Leute kennen, wofür ein Austausch eine gute Gelegenheit bietet. Für Schweden haben wir uns entschieden, da es Corona-bedingt eine der besten Lösungen war. Shari wollte gerne ausserhalb von Europa gehen, was jedoch durch Corona nicht möglich war. Andrina hat sich erst später dafür entschieden, weshalb nur noch einzelne Länder zur Verfügung waren und Schweden das einzige war, in dem keine anderen Sprachkenntnisse statt Englisch erforderlich waren. Um in Schweden zu studieren, benötigt man ein Visum, dies ist jedoch gratis und einfach zu erhalten. Es ist auch möglich, ohne Visum in das Land einzureisen und das Visum erst später zu erhalten. Impfungen sind keine nötig. Um ein Visum zu beantragen, muss man online ein Formular ausfüllen und dies mit einigen Kopien wie bspw. ID, Kontoauszug, per Post schicken. Shari startete ungefähr im Sommer mit den Planungen, wohin es gehen soll. Im September meldete sie sich an der Universität an. Andrina startete damit erst im Oktober. Sie war eigentlich schon zu spät für eine Anmeldung, jedoch konnte sie sich durch genügend freie Plätze trotzdem noch anmelden. Was man bei einem Austausch nach Schweden nicht vergessen sollte, ist auf jeden Fall warme Kleidung. Der Winter in Schweden bzw. Linköping ist um einiges kälter und länger als in der Schweiz. Auch einen Adapter sollte man nicht vergessen, da es hier nur 2er- und keine 3er Steckdosen gibt.

Anreise/Ankommen

Für die Anreise nach Linköping gibt es zwei Wege. Zum einen kann man direkt nach Linköping über Amsterdam fliegen. Der zweite Weg ist nach Stockholm und dann mit dem Zug nach Linköping. Natürlich ist es auch möglich, mit dem Zug nach Schweden zu kommen. Wir beide sind über Amsterdam nach Linköping geflogen. Kommt man an den «Welcome Days» an, wird man am Flughafen abgeholt und in die Uni gefahren, um dort den Schlüssel für die Unterkunft abzuholen. An diesen Tagen wird man sicher einige andere Austauschstudenten im Flugzeug treffen und schon erste Kontakte knüpfen können. In den ersten Tagen in Linköping ging es bei uns vor allem ums Organisieren. Wir haben alles eingekauft, was wir zum Wohnen und Leben benötigten. Zudem haben wir uns über die Uni und die Stadt erkundet und auskundschaftet. Da unser Kurs direkt am zweiten Tag startete, war es für uns etwas stressig. Es wäre einfacher gewesen, die ersten Tage für die Organisation Zeit zu haben, anstatt schon den ersten Kurs besuchen zu müssen. Es gibt ein International Office, an welches man sich immer wenden kann, wenn man irgendeine Frage hat. Diese können dich dann zur richtigen Person weiterleiten. Zudem gibt es an der Uni ein Info-Center, welches einem bei Fragen und Unklarheiten weiterhelfen kann. Die Uni hat zusätzlich ein Buddyprogram. Dort kann man sich anmelden und erhält so einen Buddy. Dieser Buddy ist ein Student, der schon länger an der Uni ist. Der Buddy zeigt dir die Uni und die Stadt und hilft bei Fragen weiter. Es ist auch möglich, schon vor der Ankunft einen Buddy zu haben, der dir auch bei der Ankunft und Organisation helfen kann. Kommst du gut mit deinem Buddy aus, ist es eine gute Chance um andere (schwedische) Studenten kennenzulernen. Abgesehen von der ganzen Organisation und dem Einkaufen, muss man, falls man dies im Vorhinein noch nicht erledigt hat, die Miete für das Zimmer bezahlen. Diese erhält man jeden Monat per Post. Für Kurse und Prüfungen muss man sich auf der Website «Ladok» anmelden. Dies ist im Vorhinein nicht möglich. Es gibt eine Facebook- und eine Whatsappgruppe für Austauschstudenten. Diese bieten eine gute Möglichkeit, andere Studenten kennenzulernen und Aktivitäten beizutreten. Leider wussten wir dies im Vorhinein noch nicht und konnten deshalb erst nach der Ankunft beitreten. Hätte man das vorher schon gewusst, hätte man im Voraus schon Leute kennengelernt. Es gibt auch eine Fleamarket-Gruppe auf Facebook, in der Studenten verschiedenste Dinge verkaufen. Hätte man dies im Vorhinein gewusst, hätte man nicht alles neu kaufen müssen.

Unterkunft & Verpflegung

Man lebt in Studentenwohnungen in einem Korridor zu acht zusammen. Es leben vor allem Austauschstudenten dort, aber auch einige schwedische Studenten. Hat man Glück, kommt man in einen Korridor, in dem ein WG-Leben stattfindet, d.h. dass man teilweise zusammen kocht oder isst usw. Es kann aber auch sein, dass jeder für sich lebt und das Essen in sein Zimmer nimmt und niemand im geteilten Bereich Zeit verbringt. Die Küche und das Wohnzimmer sind nicht wirklich sauber, auf jeden Fall nicht wie man es sich bei uns gewöhnt ist. In den Studentenwohnungen kommt man selbst.

Die Hochschule

Aufgrund der Corona-Situation fand der Unterricht bis auf einzelne Ausnahmen online statt. Unsere Kurse waren nur für Austauschstudenten, weshalb es nicht sehr streng war und man so leider das eigentliche Schulsystem bzw. den Unterricht an schwedischen Unis nicht wirklich kennenlernen konnte. Am Kurs «Nordic Culture» war toll, dass wir uns trotz Corona ein paar Mal treffen konnten und einzelne Ausflüge gemacht haben. Das Hochschulleben in Linköping wäre sehr ausgeprägt und vielfältig. Die Uni ist sehr schön und super ausgestattet. Es gibt unzählige Associations, denen man beitreten kann. Es gibt Associations für die einzelnen Studienbereiche oder Freizeitaktivitäten wie Sport oder Musik. Ausserdem die es die Organisationen ESN (Erasmus Student Network) und ISA (International Student Association), die viele Aktivitäten für Austauschstudenten organisieren. Leider fanden bei uns praktisch nur online Aktivitäten statt, was sehr schade war. Anders als an der PH in der Schweiz ist, dass es viel mehr ein Studentenleben ist, da man mit Studenten zusammenlebt und die Uni viel grösser ist und mehr bietet. Der Stundenplan ist anders aufgebaut. Es gibt Fulltime- und Parttime-courses. Fulltime-courses dauern nur 5 Wochen, sind jedoch fast jeden Tag. Parttime-courses finden meistens am Abend statt. Ein Fulltime-course gibt 15 ECTS, ein Parttime-course 7,5 ECTS. Für uns war der Aufwand weniger gross für die gleiche Menge ECTS in der Schweiz. Corona-bedingt war es sehr schwierig, Kontakt mit anderen Studenten zu knüpfen. Es war fast nur möglich, die Studenten aus dem Korridor kennenzulernen. Durch das Buddyprogram und die ESN Welcome-Woche, bei der man in 5er Gruppen mit einem ESN-Mitglied zusammengetan wird, um einige Aktivitäten wie Kochen oder Schlitteln zu machen, war eine der einzigen Chancen, Leute kennenzulernen. Online ist es leider nicht dasselbe wie vor Ort. Schweden kennenzulernen war noch anspruchsvoller, da nicht viele Schweden bei uns wohnten und in den Kursen keine Schweden waren. Und man sagt, die Schweden seien sehr reserviert und knüpfen nicht sehr gerne neue Kontakte. Wir haben beide den Intensive Swedish Course A1 vor dem Studienbeginn, den A2 Schwedisch Kurs, Special Education und Nordic Culture besucht.

Land & Leute

Die Kultur und die Leute lernten wir in Linköping nicht sehr kennen, da wir nur mit Austauschstudenten zusammenwohnten und nur Kurse für Austauschstudenten besuchen konnten. Zusätzlich sind viele Schweden nicht sehr offen, was es nicht einfacher macht. Die Kultur und Menschen sind jedoch nicht viel anders als in Schweiz, da viele Schweizer ebenfalls reservierter sind. Die schwedische Sprache hat viele Ähnlichkeiten mit der deutschen Sprache, weshalb man beim Lesen viel verstehen kann. Beim Sprechen versteht man jedoch kaum etwas, da die Aussprache ganz anders ist. Es ist schwierig z.B. in einem Restaurant sich etwas auf Schwedisch zu bestellen. Denn alle sprechen sehr gut Englisch und dann wechselt man schnell auf diese Sprache, da es einfacher geht.

Freizeit

Zeit hätten wir genügend gehabt, aufgrund von Corona fanden kaum Aktivitäten statt. Teilweise haben wir jeweils am Abend an Onlineveranstaltungen teilgenommen. Abgesehen von Uniaktivitäten gibt es einiges, dass man in Schweden unbedingt erleben/ausprobieren sollte. Ein Trip nach Lappland sollte man auf jeden Fall nicht verpassen. Dort hat man im Winter die Möglichkeit, Schlittenhund zu fahren, Schneemobil zu fahren und die Nordlichter zu sehen. In Linköping hat es einen Discgolf-Kurs im Wald, welchen man auf jeden Fall im Frühling ausprobieren sollte. Die vielen schönen Seen sollte man besuchen und eine Kayaktour machen. Die Stadt Norrköping ist sicherlich auch einen Besuch wert. Diese kann man gratis mit dem Unibus erreichen.

Persönliches Fazit

Shari: 5 von 10
Shari würde nicht mehr nach Schweden in den Austausch gehen, da es zu International ist. Die Kurse in Schweden brachten nicht wirklich viel für das Studium Zuhause. Shari konnten für das ganze Semester (37,5 ECTS) nur 2 ECTS1  für die PH angerechnet werden.

Andrina: 6 von 10
Für Andrina war es eine tolle Erfahrung, da es ihr erstes Austauschsemester war und sie noch nie für ein halbes Jahr im Ausland war. Für ein nächstes Auslandssemester käme aber eher ein Land ausserhalb Europas in Frage, da Schweden kulturell ziemlich nahe an der Schweiz ist und es interessanter wäre, etwas ganz Neues kennenzulernen. Andrina konnte für das Semester (37,5 ECTS) nur 6 ECTS2 anrechnen, weshalb sich ein Austauschsemester an der PH nicht sehr rentiert, vor allem am Ende des Studiums.

Anderen Studierenden würden wir den Tipp geben, wenn möglich allen Whatsapp- und Facebookgruppen im Voraus beizutreten. Die Unterkunft würden wir beide wieder über die Uni mieten. Unbedingt sollte vor dem grossen Einkauf angeschaut werden, was es alles schon in der Küche und im Zimmer gibt, damit man nicht alles selber kaufen muss.

Wir würden/können beide keinen weiteren Austausch mehr machen, da wir ziemlich am Ende des Studiums sind und es sich für uns nicht wirklich lohnt, dafür das Studium nochmals für ein Semester zu verlängern, da sehr wenige ECTS angerechnet werden.

Hilfreiche Links


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1, 2 Anmerkung der Stabsstelle Internationales: Durch eine frühe Planung und Beratung können Module/ECTS für den Besuch an der Gasthochschule «reserviert» werden und Studierende können den Aufenthalt ihren Wünschen gemäss planen. So vermeiden Sie, dass am Ende des Studiums zu wenig anrechenbare Module übrig bleiben.

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