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Alters-Atlas 2.0

Wann ziehen Menschen in ein Altersheim? Wie viele der über 65-Jährigen sind verheiratet? Wie mobil sind ältere Personen in der Schweiz? Um Antworten auf Fragen zur alternde Gesellschaft zu bekommen, sucht man meistens lange und oft vergeblich. Diesem Problem haben sich Forschende der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW angenommen und einen Atlas der besonderen Art entwickelt.

Zusammenfassung

Der im Internet frei verfügbare Alters-Atlas 2.0 ist Teil einer Initiative des AGE-NT (Nationales Innovationsnetzwerk «Alter(n) in der Gesellschaft») und bietet eine vielseitige Plattform, um altersspezifische Informationen zu visualisieren und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dabei vernetzt er Daten aus verschiedensten Quellen und bereitet sie benutzerfreundlich auf. Durch die dynamische Verknüpfung der Daten und die visuelle Unterstützung durch Diagramme formen sich die Daten zu Geschichten. Die Plattform gleicht einer Landkarte und ermöglicht es dem Benutzer, mit wenigen Klicks an altersspezifische Informationen zu gelangen. Wie auf einer Strassenkarte kann man entlang von Pfaden navigieren. Doch anstatt einer Strasse, eines Dorfes oder einer Sehenswürdigkeit findet man auf dem Alters-Atlas Informationen über die silberne Generation, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen, ihre sozialen Interaktionen und vieles mehr. Dieser Atlas ist nicht statisch, sondern präsentiert die Daten als Sammlung aus untereinander vernetzten Kärtchen zu bestimmten Lebenssituationen.

Professorin Susanne Bleisch und ihr Team, das den Alters-Atlas entwickelt hat, verwenden als Grundlage Daten des Bundesamtes für Statistik (BfS), der Statistikämter der vier Trägerkantone der FHNW und aus FHNW-eigenen Projekten, wie beispielsweise dem Alters-Survey.

Projektziele

Der seit 2017 existierende Alters-Atlas 1.0 wurde weiterentwickelt und den Bedürfnissen der Benutzerinnen und Benutzer angepasst. Das Design des Alters-Atlas 2.0 wurde übersichtlicher gestaltet und ist nun für das Benützen mit Tablet Computern optimiert. Das überarbeitete Farbkonzept ist ansprechender und wurde entsprechend den Bedürfnissen von Menschen mit Einschränkungen gestaltet. Bestehende Inhalte wurden überarbeitet, die Texte nach Bedarf aktualisiert und die Visualisierungen dem neuen Konzept angepasst. Daneben wurden zahlreiche neue Inhalte und Visualisierungen hinzugefügt, so dass der Alters-Atlas 2.0 mittlerweile aus gut 300 Einträgen, sogenannten Karten, besteht.

Umsetzung

Geschichten sind ein jahrhundertealtes Mittel um zu unterhalten aber auch um Wissen zu bewahren und weiterzugeben. Es gibt drei Eigenschaften, die Geschichten spannend machen: Die Geschichten haben einen definierten Start- und Endpunkt, sie verwenden durchgängig eine adressatengerechte, ansprechende (visuelle) Sprache und sie beziehen sich auf Menschen und erlauben so, einen persönlichen Bezug herzustellen.

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Startseite des Alters-Atlas 1.0

Der Alters-Atlas 2.0 arbeitet, wie die erste Version, mit dem Story-Network-Prinzip. Visualisierte Informationen werden so miteinander verbunden, dass sich ein stets erweiterndes Geflecht altersbezogener Informationen entwickelt. Dieses Story-Netzwerk entfaltet sich beim Aufrufen der Startseite des Alters-Atlas 2.0. Jeder Punkt entspricht einer Karte, wobei die Ähnlichkeit des Inhalts die räumliche Position im Netzwerk widerspiegelt. Punkte mit einem ähnlichen Thema, liegen näher zusammen, als Punkte, deren Inhalt kaum etwas mit anderen zu tun haben.

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Startseite des Alters-Atlas 2.0. Jeder farbige Punkt in diesem Netzwerk entspricht einem Eintrag (Karte) im Atlas. Mit einem Klick auf einen der Punkte kann man direkt zu einer bestimmten Karte navigieren.

Wie bei herkömmlichen Atlanten sind die Informationen in verschiedene Themenbereiche unterteilt. Jedes Thema besteht aus mehreren Geschichten, die wiederum aus mehreren Karten bestehen. Diese Geschichten sollen informieren, Neugier wecken und dazu animieren, den Atlas und seine Inhalte weiter zu erkunden.

Um in das Netzwerk des Alters-Atlas 2.0 einzutauchen, stehen der Benutzerin und dem Benutzer verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Mit einem einzigen Klick auf einen Punkt kann man direkt von der Story-Netzwerkansicht der Startseite zu einer bestimmten Karte navigieren. Die Option des Themeneinstiegs ist ideal für Benutzerinnen und Benutzer, die nach bestimmten Informationen suchen. Dafür wurde ein interaktives und hierarchisch organisiertes Blasendiagramm erstellt. Wird die Maus oder der Finger über das Blasendiagramm bewegt, erscheinen zunächst weitere Themenbereichsblasen. Auf einer zweiten Ebene sind diese Themenbereichsblasen in einzelne Geschichten unterteilt, aus denen die Benutzerin und der Benutzer auswählen können. Eine dritte Möglichkeit ist die Verwendung der Zufallstaste, die die Benutzerin und den Benutzer zu einer zufällig ausgesuchten Karte führen.

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Die «Themeneinstieg» Seite des Atlas mit dem interaktiven und hierarchisch organisierten Blasendiagramm.

Jede Karte bietet, neben der eignen Story, mehrere Möglichkeiten neue Themen zu erforschen. Die Links «Verwandte Themen» verknüpfen Karten mit ähnlichem Inhalt, die jedoch nicht zur selben Story gehören, während die Links «Empfohlene Stories» Benutzerinnen und Benutzer vor Sackgassen schützen, indem sie Story-Endkarten mit verschiedenen Story-Startkarten verbinden. Die Benutzerinnen und Benutzer können jederzeit selbst darüber entscheiden, ob sie einer Storyline durch einen ganzen Themenaspekt folgen möchten oder ob sie die Story unterbrechen und zu anderen Themen navigieren, um Informationen zu einem anderen Thema zu erhalten.

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Beispiel einer «Karte» im Atlas. Hier zum Thema Mobilität.

Jede Karte enthält eine Visualisierung, einen beschreibenden Text, Quellenangaben und weiterführende Informationen. Die Visualisierungen folgen einer einheitlichen visuellen Sprache, indem sie ein konstantes Symbol- und Farbkonzept verwenden.

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Weiteres Beispiel einer «Karte» im Atlas. Hier eine mit JSON erstellte Visualisierung entsprechend dem neuen Symbol- und Farbkonzept des Atlas über den Zivilstand von über 65-jährigen Personen.

Publikationen

Eckdaten des Projekts

Projektlaufzeit:2017- 2020
Projektleiterin:Prof. Dr. Susanne Bleisch
Projektmitarbeitende:Lina Dönni, Alesya Heymann, Daria Hollenstein, Dr. Mario F. Pozza, Rainer Roth, Marc Vögele
Projektwebseite:http://www.altersatlas.ch/


Projektpartner

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