WYSIWYG
Forschungsprojekt zum Einzug des Computers in das Grafikdesign in der Schweiz und in Frankreich, 1980 bis heute
WYISWYG ist ein dreijähriges, interdisziplinäres Forschungsprojekt mit dem Ziel, aus historischer und theoretischer Perspektive die digitale Wende in der Grafikdesignpraxis seit den 1980er Jahren zu untersuchen und zu dokumentieren. Wie und wann wurde der Computer zum wichtigsten Arbeitsmittel für Grafikdesigner? Was waren die langfristigen, unerwarteten Auswirkungen dieser Technologien auf die heutige Praxis des Grafikdesigns?
Das vom SNF geförderte Projekt ist eine Zusammenarbeit der HEAD Genève (Leitung: Prof. Clémence Imbert) mit dem Institut Digitale Kommunikations-Umgebungen der HGK Basel. Am IDCE ist Sandra Bischler-Hartmann verantwortlich für einen der vier Forschungsbereiche, der sich mit der digitalen Wende in der Ausbildung in Visueller Kommunikation auseinandersetzt.
Im Rahmen des Projekts werden Daten, chronologische Darstellungen und kritische Analysen zu Einfluss, Verbreitung und Vermarktung von WYSIWYG-Software erarbeitet. WYSIWYG ist ein Akronym für „What You See Is What You Get“ und bezeichnet eine bestimmte Art Software, deren grafische Benutzeroberfläche es in den 1980er Jahren erstmals ermöglichte, einen grafischen Entwurf auf dem Bildschirm so darzustellen, wie er letztendlich gedruckt wurde. WYSIWYG-Benutzeroberflächen und -Software gaben Gestaltenden eine nie dagewesene Kontrolle über Layout, Typografie und visuelle Elemente von Printmedien. Die neuen Werkzeuge förderten die Kreativität und die Möglichkeit zum Experimentieren und führten zu einer intuitiveren, am Visuellen orientierten und weniger strukturierten Designpraxis.
Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich dabei von der Mitte der 1980er Jahre (mit der Einführung der ersten, mit Grafikdesignsoftware ausgestatteten Personal Computer, insbesondere des Macintosh von Apple, Inc., 1984) bis hin zu aktuellen Debatten über die massive Generalisierung digitaler Werkzeuge. Die Forschenden konzentrieren sich auf die Schweiz und Frankreich, blicken aus vergleichender Perspektive auf die Grafikdesign-Kulturen der beiden Länder und auf ihre Verflechtungen in einer Zeit großer Umbrüche.
Das Projekt ist in vier Forschungsbereiche (Research Streams) unterteilt:
RS 1: Vermarktung und Internationale Netzwerke der digitalen Revolution im Grafikdesign
RS 2: Ein Beruf im Umbruch
RS 3: Digitale Experimente in der Ausbildung in Visueller Kommunikation
RS 4: Über WYSIWYG hinaus: Publizieren für Print und Web
Projektdaten
Leitung und Team
Prof. Clémence Imbert (HEAD Genève)
Sandra Bischler-Hartmann (IDCE HGK Basel FHNW)
Julie Blanc (HEAD Genève)
Caroll Maréchal (HEAD Genève)
Léonore Conte (HEAD Genève)
Förderung
SNF-Projektförderung
Dauer
Oktober 2024 – September 2027
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