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Bachelor in Geomatik, Studierende berichten

Studierende berichten: Von der Theorie zur Anwendung – Der Geomatik Hackathon 2025

27. Juni 2025

Von der ersten Idee über den Code bis hin zur Anwendung: Der Hackathon der Geomatikstudierenden war ein lernreiches Erlebnis, zwei intensive Tage inklusive Frust aber auch viel Spass. Im Blog zeigen wir, mit welchen Herausforderungen wir konfrontiert waren, welche Methoden wir eingesetzt haben und welche konkreten Anwendungen daraus hervorgegangen sind. 

Am 22. Mai 2025 stand der jährliche Hackathon im Modul «GeoProgrammierung 2» auf dem Programm. Für zwei Tage setzten wir uns hinter die Rechner und versuchten, eigene Ideen umzusetzen. Schon im Vorfeld hatten wir uns in fünf Teams aufgeteilt, wobei jedes Team die Chance hatte, eine eigene Idee zu verwirklichen. Nebst dem eigentlichen Coding und dem Anwenden der Theorie konnte man vieles voneinander – aber auch übereinander – lernen. Die Zusammenarbeit war nicht immer harmonisch. Meinungsdifferenzen und Diskussionen gehörten in den einzelnen Teams genauso dazu wie kreative Phasen und Erfolgserlebnisse. 

Ein echtes Highlight am ersten Tag war für uns das vom Institut Geomatik gesponserte Mittagessen. Passend zum Codingmarathon gab es feine Pizza. Für einen Moment konnten wir nur geniessen und durchatmen, bevor es zurück an die Rechner ging. 

Die Teams arbeiteten mit verschiedenen Open Source Bibliotheken, Web APIs und eigenen GitHub Repositorys. Besonders GitHub spielte eine zentrale Rolle bei der Projektorganisation. Leider traten bei einigen Gruppen immer wieder Mergekonflikte auf. Diese entstehen dann, wenn bereits Änderungen im Repository vorgenommen wurden und gleichzeitig derselbe Code mit eigenen Anpassungen erneut hochgeladen werden soll. Das führte schlussendlich dazu, dass Codeanpassungen ganz «professionell» über WhatsApp einander zugesendet wurden. Das war zwar alles andere als ideal, aber irgendwie funktionierte es. 

Das Ziel des Hackathons war für alle fünf Gruppen gleich: Es sollte mit Python und den im Semester erlernten Bibliotheken eine Geoanwendung erstellt werden. Dabei stand aber nicht der Erfolg im Fokus, sondern der Spass und das Festigen und Ausbauen der Theorie. 

Dies zeigte sich auch in den einzelnen Projekten. Die Gruppe um Florian entwickelte ein Geografiespiel, bei dem die Nutzer, einen auf der Applikation eingeblendeten Namen eines Passes, Berges oder Ortes möglichst genau auf einer Karte erraten sollen. Ein scheinbar simples Spiel, das jedoch bei den Mitstudierenden sehr gut ankam. Und ganz ehrlich, es machte auch echt Spass. 

Abbildung 1: «Finde das Ober Gabelhorn» – Die Oberfläche des Geografie Spiels. 

In der Gruppe von Flavio wurde eine Applikation erstellt, die beim Suchen von Grillstellen helfen soll. Ihr fragt euch nun bestimmt, woher die Daten stammen? Für die Umsetzung der Projektidee verwendeten wir Daten von OpenStreetMap OSM. OSM ist ein frei zugängliches Kartenprojekt, bei dem Freiwillige geografische Daten erfassen und bereitstellen, unter anderem auch von Grillstellen. 

Mithilfe der Overpass API konnten wir eine Abfrage auf die API und somit OSM implementieren, wodurch Nutzerinnen und Nutzer von einem gewünschten Suchgebiet entsprechende Daten abfragen können. Die Anwendung kann aber noch viel mehr. Sie zeigt nicht nur, wo sich die Grillstellen befinden, sondern analysiert auch, wie viele Grillplätze es im definierten Umkreis gibt. Daraus sollen Nutzerinnen und Nutzer abschätzen können, ob die Chancen gutstehen, eine freie Grillstelle zu finden. Natürlich diskutierten wir auch über mögliche Erweiterungen der Applikation. So könnten Bushaltestellen mit Abfahrtzeiten, direkten Wegempfehlungen oder gar Live-Belegungsinformationen integriert werden. 

Die Zielsetzung, wie die möglichen Erweiterungen vermuten lassen, war schon zu Beginn sehr ambitioniert. Es gelang uns deshalb nicht, uns auf die grundlegenden Dinge zu konzentrieren, wodurch das Layout der Applikation sehr kurz kam. Aber auch das war eine wichtige Erkenntnis: Weniger ist manchmal mehr. Lieber eine robuste Grundfunktion als viele Ideen, die nicht vollständig umgesetzt werden können. 

Ein drittes Projekt, das wir vorstellen möchten, ist eine Anwendung zur Verwaltung von Baubewilligungen. Mittels der Anwendung können Baubewilligungen anhand der Adressen erfasst und dargestellt werden. Zudem erlaubt das Attribut «Status» die Prüfung der Baubewilligung. Ist das Bauprojekt «in Planung», «in Ausführung» oder bereits «fertig»? Teammitglied Jan David Hänisch ist überzeugt, dass eine solche Lösung durchaus einen Mehrwert für seinen beruflichen Alltag bieten könnte. 

Abbildung 2; Projektvorstellung der Gruppe «Teilzeit + 1» mit ihrer Applikation zur Baugesuchverwaltung. 

Abgerundet wurde der Hackathon mit einer Projektvorstellung der Resultate aller Gruppen. Es war spannend zu sehen, dass sich alle Gruppen mit ähnlichen Problemen herumschlugen. Oftmals gab es Schwierigkeiten in der Kommunikation, sodass einige Dinge doppelt gemacht wurden oder das Wissen für die Umsetzung der eigenen Idee fehlte. Fragen wie die nach dem Export eines PDF-Formulars, bei denen selbst ChatGPT keine Lösung wusste, sorgten für Stirnrunzeln und gemeinsames Lachen. 

Als Fazit kann gesagt werden, dass wohl kaum eine unserer Ideen jemals Anwendung in der Realität finden wird. Dafür gibt es oft schon ähnliche oder bessere Lösungen. Trotzdem wurden spannende Ideen entwickelt, die sich durchaus sehen lassen können und uns bei weiteren Projekten als Grundlage dienen könnten. 

Für uns war der Hackathon ein rundum gelungener Anlass. Ich habe viel gelernt – nicht nur über Programmierung, sondern auch über Teamarbeit, Kommunikation und das gemeinsame Dranbleiben an einer Idee. 

Abbildung 3; Die Gruppe um die Applikation «NovSpot» im intensiven Austausch. 

Autoren: Flavio Zettel und Florian Neuenschwander, Studierende Bachelor in Geomatik im 4. Semester

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