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Studierende berichten, Bachelor in Geomatik

Studierende berichten: Mit GeoDesign & Planung die Landschaft von morgen gestalten

14. Oktober 2025

Was seht ihr, wenn ihr aus dem Fenster schaut? Wahrscheinlich Bäume, Häuser und Strassen. Aber warum stehen sie genau dort, wo sie stehen? Zufall? Vielleicht. Meist steckt jedoch eine durchdachte Planung dahinter. Und wer ist dafür verantwortlich? Raumplaner*innen natürlich!

Woher kommt das Wissen, um unsere gebaute Umwelt sinnvoll zu gestalten? Zum Beispiel aus dem Modul Geodesign und Planung, das Geomatik-Studierende an der FHNW als Vertiefungsprofil wählen können. In diesem Blog nehmen wir euch dorthin mit, wo Ideen für die Welt von morgen entstehen.

Das Vertiefungsprofil GeoDesign und Planung gliedert sich in drei zentrale Bestandteile: theoretischer Unterricht, praxisnahe Exkursionen und eine eigenständige Projektarbeit. Bevor man Räume gestalten kann, braucht es ein solides Fundament. Deshalb starteten wir das Modul mit einer Einführung in die Schweizer Raumplanung: Wir lernten die rechtlichen Grundlagen, relevante Konzepte und deren konkrete Anwendung kennen.

Besonders spannend war der interdisziplinäre Ansatz: Die Planung unserer Umwelt ist kein isoliertes Fachgebiet, sondern steht im engen Austausch mit vielen Disziplinen. So erhielten wir Inputs von Fachpersonen – etwa aus der Verkehrsplanung, dem Naturschutz oder der Siedlungsentwicklung.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf digitalen Tools. Programme wie das Schweizer Designinstrument LUUCY oder die ESRI CityEngine halfen uns dabei, eigene Entwürfe zu visualisieren. Sie dienten als wertvolle Grundlage für unsere spätere Projektarbeit.

Abbildung 1: Theorie als Fundament für die Planung, hier zum Thema Landschaftsplanung

Theorie ist wichtig, doch Raumplanung entfaltet ihren vollen Wert erst im konkreten Kontext. Deshalb unternahmen wir während des Semesters mehrere Exkursionen, bei denen wir direkt vor Ort mit Planungsrealitäten konfrontiert wurden.

Unsere erste Exkursion stand unter dem Motto „Planung in der Siedlung“ und führte uns nach Arlesheim. Dort besuchten wir das Gebiet rund um den Bahnhof Dornach-Arlesheim, der auf der Grenze zwischen den Kantonen Solothurn und Basel-Landschaft liegt. Ein spannendes Beispiel, wie interkantonale Zusammenarbeit zum Erfolg wird. Anschliessend erhielten wir auf dem Gelände von Uptown Basel einen exklusiven Einblick in ein hochkomplexes Industrieentwicklungsprojekt.

Ein ganz anderes Bild bot sich uns bei der zweiten Exkursion im idyllischen Ettingen. Unter dem Thema „Landschaftsplanung“ lernten wir, wie ausserhalb dichter Siedlungsräume geplant wird und welche gesetzlichen Vorgaben dabei zu beachten sind.

Abbildung 2: Lernen auf dem Feld- Exkursion in Ettingen.

Den Abschluss bildete die Exkursion ins Dreispitzareal zwischen Basel und Münchenstein. Dort beschäftigten wir uns mit dem Thema Biodiversität im urbanen Raum und lernten, wie grüne Strukturen die Lebensqualität in der Stadt fördern können. Alle Exkursionen schlugen eine direkte Brücke zur Praxis und halfen uns, theoretisches Wissen mit realen Orten zu verknüpfen.

Der Höhepunkt des Moduls war die eigenständige Projektarbeit – eine ideale Gelegenheit, das Gelernte anzuwenden und eigene Ideen zu entwickeln. Unsere Aufgabe bestand darin, ein bestehendes Quartier – sei es in der eigenen Wohngemeinde oder anderswo – planerisch umzunutzen.

Zu Beginn entwickelten wir ein Konzept, das als Rahmen für unsere Planung diente. Dieses besprachen wir mit dem Modulleiter sowie den Mitstudierenden, um unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen. Besonders spannend war dabei, wie unterschiedliche Ansätze und Meinungen die Konzepte weiterentwickelten und neue Ideen hervorbrachten. Anschliessend ging es an die Umsetzung: Wir recherchierten, analysierten Zonenpläne, entwarfen Varianten und bewerteten deren Potenziale.

Am Ende wurden unsere Umnutzungskonzepte digital visualisiert, sodass sie auch einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden können. Dabei hatten wir viele kreative Freiheiten, wodurch wir eigene Ansätze ausprobieren, Ideen entwickeln und unsere Entwürfe individuell gestalten konnten. So wurde das theoretische Wissen greifbar – und das Planen zur echten Erfahrung.

Abbildung 3: Ausschnitt einer möglichen Projektarbeit aus der 3D-Visualisierungssoftware LUUCY, wo die Gebäude zur Veranschaulichung im Wohngebiet dargestellt wurden.

Das Modul GeoDesign & Planung gibt einen vielseitigen Einblick in die Aufgaben und Herausforderungen der Raumplanung. Theorie, Exkursionen und Projektarbeit griffen ineinander und halfen, das Zusammenspiel von Konzept, Praxis und Kreativität besser zu verstehen.

Ob in der Stadt, im Dorf oder in der offenen Landschaft – im Vertiefungsprofil GeoDesign und Planung erlebten wird, wie Planung funktioniert und was es braucht, um gute Lösungen für unterschiedliche Räume zu entwickeln. Die Erfahrungen aus dem Modul lieferten uns nicht nur eine wertvolle Grundlage für das weitere Studium, sondern auch für die Aufgaben, die uns später im Berufsalltag erwarten.

Autoren: Pascal Schmid und Mario Bay, Studierende Bachelor in Geomatik im 5. Semester

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