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12.11.2025 | Hochschule für Wirtschaft

Berufung oder Beruf

Am diesjährigen MedSummit referierte Sabina Heuss über "Berufung oder Beruf aus dem Blickwinkel verschiedener Generationen im Spital"

Prof. Dr. Sabina Heuss, Sie sprechen in Ihrem Vortrag vom Wandel der „Berufung“ zum „Beruf“. Was bedeutet dieser Wandel konkret für den Arztberuf?

Über viele Jahrhunderte war der Arztberuf eng mit einer moralischen oder gar religiösen Berufung verbunden – mit dem Gefühl, einer höheren Bestimmung zu folgen. Heute wird der Beruf säkular verstanden: Ärztinnen und Ärzte üben ihre Tätigkeit nicht mehr aus einem göttlichen Auftrag heraus, sondern als professionelle, hochqualifizierte Fachpersonen innerhalb eines komplexen Gesundheitssystems. Dieser Wandel bedeutet, dass die Identität des Arztes sich verschiebt – von der Figur des „Halbgottes in Weiss“ hin zu einem Teammitglied in einer interdisziplinären Versorgungskette.

Sie haben gezeigt, dass sich die Bedeutung von „Berufung“ im Lauf der Zeit stark verändert hat. Welche Rolle spielt sie heute noch im Spitalalltag?

Die Berufung ist nicht verschwunden, aber sie wird heute anders gelebt. Früher war sie gleichgesetzt mit Selbstaufopferung und grenzenloser Verfügbarkeit. Heute verstehen viele Fachpersonen Berufung als bewusste Entscheidung, ihre Leidenschaft für die Medizin mit einem gesunden Lebensstil zu verbinden. Das heisst, Berufung kann nur dann Bestand haben, wenn die Rahmenbedingungen – Arbeitszeitmodelle, Personalressourcen, Führungsstrukturen – es erlauben, diese Leidenschaft auszuleben, ohne daran zu erschöpfen.

In Ihrem Vortrag sprechen Sie von einem Generationenwandel im Gesundheitswesen. Wie unterscheiden sich die Werte und Haltungen der Generationen in Bezug auf Arbeit und Berufung?

Die älteren Generationen, insbesondere die Babyboomer, sind geprägt von Pflichtbewusstsein und Loyalität. Arbeit war für sie oft zentraler Bestandteil der Identität. Die Generationen Y und Z hingegen trennen stärker zwischen Arbeit und Privatleben und verstehen Engagement als Teil einer gesunden Balance. Sie wollen gute Ärztinnen und Ärzte sein, aber nicht um den Preis der Selbstaufgabe. Das ist kein Werteverlust, sondern Ausdruck eines neuen Bewusstseins für psychische Gesundheit und Nachhaltigkeit in der Berufsausübung.

Sie erwähnen, dass Berufung glücklich machen kann, aber auch gefährlich werden kann. Wie lässt sich diese Ambivalenz erklären?

Berufung kann Sinn stiften, Motivation fördern und Resilienz stärken. Studien zeigen, dass Menschen, die ihre Arbeit als Berufung erleben, zufriedener und engagierter sind. Doch wenn die Identifikation mit dem Beruf zu stark wird, entsteht das Risiko der Selbstausbeutung. In der Medizin ist die Grenze zwischen Hingabe und Überforderung oft schmal. Wenn Strukturen und Kultur es nicht erlauben, Grenzen zu ziehen, wird aus dem inneren Feuer leicht ein Burnout. Berufung braucht deshalb Schutzräume – institutionell und individuell.

Was müsste sich im Gesundheitssystem ändern, damit Ärztinnen und Ärzte ihre Berufung wieder leben können, ohne daran zu erschöpfen?

Wir brauchen eine Kultur, die sowohl Professionalität als auch Menschlichkeit fördert. Dazu gehören klare Arbeitszeitregelungen, flache Hierarchien, interprofessionelle Wertschätzung und eine Sprache, die Engagement nicht mit Selbstaufgabe verwechselt. Wenn Spitäler Bedingungen schaffen, unter denen Sinn, Teamgeist und Erholung gleichermassen möglich sind, kann der Arztberuf wieder zu einer modernen Form der Berufung werden – eine, die nicht ausbrennt, sondern erfüllt.

MedSummit 2025

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Hochschule für Wirtschaft FHNW
Sabina Heuss

Prof. Dr. Sabina Heuss

Dozentin, Institute for Competitiveness and Communication

Telefonnummer

+41 62 957 28 57 (undefined)

E-Mail

sabina.heuss@fhnw.ch

Adresse

Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft Riggenbachstrasse 16 4600 Olten

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