Was ist Success Mapping?

    Dr. Violetta Neumann-Wolff erklärt, wie die ganzheitliche Management- und Visualisierungsmethode im Beruf und im Privatleben zur besseren Entscheidungsfindung beiträgt.

    Ein neues Seminar der Hochschule für Wirtschaft FHNW widmet sich der Methode Success Mapping zur Bearbeitung komplexer Herausforderungen im Unternehmenskontext. Wir haben uns mit der Dozentin Dr. Violetta Neumann-Wolff über die Möglichkeiten und Vorteile von Success Mapping unterhalten.

    Frau Dr. Violetta Neumann-Wolff, Sie unterrichten zusammen mit Prof. Dr. Michael von Kutzschenbach an der FHNW im eintägigen Seminar Success Mapping. Was genau sollen wir uns unter dem Begriff Success Mapping vorstellen?

    Dr. Violetta Neumann-Wolff: Success Mapping ist eine Management-Methode, welche komplexe Fragen oder Probleme zum besseren Verständnis visualisiert. Ihr Ursprung liegt im systemischen Management der Universität St. Gallen. Konkret geht es um eine Technik, mit der die Erfolgsfaktoren von komplexen Problemen systematisch identifiziert und dann in Form von zirkulären Feedback-Kreisen visualisiert werden. Typische Erfolgsfaktoren sind zum Beispiel Umsatz, Kundenzufriedenheit, Kosten, Marketing-Performance. Aber es gibt in der Regel weitaus mehr Faktoren, die den Erfolg eines komplexen Themas ausmachen. Diese Erfolgsfaktoren gilt es mit Hilfe von Success Mapping aufzudecken und in wirksame Lösungsstrategien zu überführen. 

    Das klingt nach einer sehr mächtigen Methode. Bei welchen Problemen und Fragestellung lohnt sich der Einsatz von Success Mapping? 
    Dr. Violetta Neumann-Wolff: Success Mapping kann in verschiedenen Situationen helfen. Etwa, um sich einen besseren Überblick bei komplexen Fragen zu verschaffen, das Silodenken in einer Organisation abzubauen, veraltete Problemlösungen zu überdenken, oder auch um Bedürfnisse und Wünsche der betroffenen Stakeholder besser zu verstehen. Ein grosser Teil ist auch die Kommunikation, um Missverständnissen in Teams vorzubeugen, um ein besseres Verständnis untereinander zu erzeugen und auch um erfolgskritische Informationen besser nutzbar zu machen und so ein nachhaltiges Wissensmanagement zu ermöglichen.

    Für wen ist Success Mapping besonders hilfreich? 
    Dr. Violetta Neumann-Wolff: Vom Success Mapping profitieren sowohl Entscheidungsträger bei der Kommunikation ihrer Strategie, wie auch abteilungsübergreifende Teams, die besser in ihrer Organisation zusammenarbeiten wollen. Aber auch für Einzelpersonen kann es der richtige Ansatz für den beruflichen, aber auch privaten Erfolg sein. Sie hilft, transformative Energie freizusetzten, die imstande ist, erstarrte Strukturen und Prozesse aufzubrechen um einen gemeinsamen Wandel zu initiieren oder zu unterstützen.

    Wie funktioniert das, bzw. welche Vorteile bringt Success Mapping? 

    Dr. Violetta Neumann-Wolff: Teams können zum Beispiel ihre «mentalen Landkarten» abgleichen, um den Teamspirit und die Motivation zu fördern. Dank neuer Synergieeffekte kann der Gesamterfolg gesteigert und Kosten vermieden werden. Einzelpersonen können zudem ihr Stress-Niveau reduzieren, da die zahlreichen Erfolgsfaktoren nicht länger bewusst oder unbewusst Tag und Nacht im Kopf «jongliert» werden müssen, was enorm viel Energie raubt. Mit einer Success Map können bessere strategische Entscheidungen für den persönlichen Erfolg und den Unternehmenserfolg getroffen werden, da man lernt, sich mit einem ruhigen Geist und einem neu geschaffenen Überblick auf das Wesentliche zu konzentrieren.