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23.10.2025 | Institut Digitales Bauen

Mit Praxispartnern die Transformation gestalten

Perspektiven von Praxispartnern sind essentiell für das Geschäftsmodell Fachhochschule. Peter Scherer, Leiter Weiterbildung Institut Digitales Bauen FHNW, diskutiert deshalb in einer kleinen Serie mit Vertretern der Branche sieben Thesen zum Gelingen der digitalen Transformation und dazu, welche Rolle die Weiterbildung darin spielt. Der Interviewpartner ist diesem Beitrag ist Matthias Liechti von Revizto AG.

Die digitale Transformation der Baubranche: Eine Frage der Methodik und Kultur

Die Digitalisierung ist zu einem zentralen Thema in der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft geworden. Die Weiterbildung Digitales Bauen der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat sechs Thesen formuliert, die als Leitfaden für die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation dienen. Matthias Liechti von Revizto AG gibt Einblicke in die Rolle einer systematischen Methodik und wie diese die Branche nachhaltig transformieren kann. Ausserdem werfen wir einen Blick auf eine siebte These, die von ihm selbst formuliert wird. Doch steigen wir gleich mit These 1 ein.

These 1: Digitalisierung braucht ein methodisches Vorgehen, damit ein gesellschaftlicher Fortschritt entsteht

Peter: Die erste These besagt, dass die Digitalisierung der Schweizer Baubranche eine strategische Notwendigkeit für den gesellschaftlichen Fortschritt ist. Eine Methodik ist erforderlich, um repetitive und manuelle Aufgaben zu automatisieren, die Produktivität zu steigern und die Fachkräfte zu entlasten, sodass sie sich auf kreative Tätigkeiten konzentrieren können. Matthias, teilst du diese Einschätzung?

Matthias:  Eine Methodik, wie sie das Framework Virtual Design and Construction (VDC) bietet, ist entscheidend, um Daten zu strukturieren – denn VDC stellt die Ziele ins Zentrum und verleiht dem Bauwerk einen Nutzen, ohne diese bleiben Daten nur Daten. Richtig aufbereitet hingegen, ermöglichen sie Standardisierung und Automatisierung, wodurch repetitive Aufgaben übernommen und Fachkräfte entlastet werden. So entsteht mehr Raum für Kreativität und Innovation. 
Mit Revizto als visuellem Kollaborationswerkzeug zeigen wir, wie ein gemeinsamer Datenspeicher den Such- und Koordinationsaufwand massiv reduziert. Ein Kunde aus den USA konnte dadurch den Aufwand in einem Großprojekt um 50 % senken. 

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Revizto AG
Integrierte Kollaborationsplattform
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VDC Certification Program 2025
Weiterbildung als Katalysator für eine nachhaltigere Zukunft?
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VDC Certification Program
Class of 2025

These 2: Das methodische Vorgehen als «Enabler» für Ökologie und Kreislaufwirtschaft

Peter: Die zweite These argumentiert, dass die VDC-Methodik es ermöglicht, die ökologischen Herausforderungen der Baubranche, wie den hohen Ressourcenverbrauch, direkt anzugehen. Digitale Modelle können genutzt werden, um Bauprojekte zu optimieren, Materialabfälle zu reduzieren und Kreislaufwirtschaftsstrategien bereits in frühen Planungsphasen zu integrieren. 

Matthias: Das Potenzial liegt in datenbasierten Prozessen. Wenn wir frühzeitig Informationen zu Energiebedarf, Lebensdauer oder Wiederverwertbarkeit von Materialien haben, können wir Bauwerke gezielter und nachhaltiger planen. Der digitale Produktpass ist ein wichtiger Schritt, um künftig strukturierte Produktdaten bereitzustellen. 
Revizto unterstützt diesen Ansatz, indem es Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts dokumentiert, visualisiert und auswertet. Auf dieser Grundlage lassen sich fundierte Entscheidungen treffen – und damit nachhaltigere Projekte realisieren. 

These 3: Unausgeschöpftes Potenzial der Nachhaltigkeit durch falsche Anwendung der Methodik

Peter: Gemäss der dritten These nutzen wir nur einen Bruchteil des Potentials, das der ganzheitliche Ansatz zur Förderung der Nachhaltigkeit bietet. Wenn die VDC-Methodik nicht vollumfänglich angewendet wird, verpassen wir die Chance, ressourcenschonender zu bauen und gleichzeitig die wirtschaftliche Rentabilität und soziale Akzeptanz zu steigern. 

Matthias: Das grösste ungenutzte Potenzial liegt in der frühzeitigen Simulation auf Basis verlässlicher Daten. Die Herausforderung besteht heute darin, diese Daten in der erforderlichen Qualität bereitzustellen. Ebenso entscheidend ist die Interdisziplinarität: Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen und Kulturen arbeiten zusammen – und genau daran scheitert es oft. 
Mit Revizto schaffen wir eine Plattform, die teamübergreifende Zusammenarbeit erleichtert und die Kommunikation zwischen Disziplinen verbessert. Das ist ein zentraler Schlüssel, um nachhaltigere Projekte erfolgreich umzusetzen.

These 4: Kulturelle Barrieren als Hürde für eine zukunftsfähige Branche

Peter: Die vierte These besagt, dass die grössten Hürden auf dem Weg zu einer nachhaltigen Baubranche nicht methodischer, sondern kultureller Natur sind. Starre Denkmuster und Organisationsstrukturen verhindern, dass die enormen Potenziale ausgeschöpft werden können. 

Matthias: Um starre Denkmuster zu überwinden, müssen wir Neugier und Begeisterung für digitale Arbeitsweisen wecken. Akzeptanz entsteht erst, wenn ein Tool nicht als Pflicht, sondern als echte Arbeitserleichterung wahrgenommen wird. 
Revizto setzt dabei auf den spielerischen Umgang mit Projektdaten durch den Einsatz einer Gaming Engine. In Kundengesprächen spüren wir täglich die Faszination für neue digitale Anwendungen. Auch wenn die Leute gestresst sind – entdecken sie den Nutzen und sind motiviert, sich damit auseinanderzusetzen. Das ist es, was in unserer Branche passieren muss. 

Das Potenzial liegt in datenbasierten Prozessen. Wenn wir frühzeitig Informationen zu Energiebedarf, Lebensdauer oder Wiederverwertbarkeit von Materialien haben, können wir Bauwerke gezielter und nachhaltiger planen. Eine Methodik wie VDC ist entscheidend, um Daten zu strukturieren – denn VDC stellt die Ziele ins Zentrum und verleiht dem Bauwerk einen Nutzen, ohne diese bleiben Daten nur Daten.
Matthias Liecht, Revizto AG

Der erste Teil dieses Interviews hat gezeigt, dass die Digitalisierung der Baubranche nicht nur eine Effizienzfrage, sondern eine strategische Notwendigkeit für den gesellschaftlichen Fortschritt ist. Mtthias Liechti betont entlag den Thesen 1 bis 4, dass der Erfolg nicht allein von der Technologie abhängt, sondern vor allem von einer gelebten Methodik - Virtual Design and Construction - und der Überwindung kultureller Hürden. Die grössten Entlastungseffekte für Fachkräfte entstehen, wenn Prozesse durchdacht und konsequent umgesetzt werden, was die Effizienz und Qualität steigern. 

Im zweiten Teil werden wir tiefer in die Rolle der Weiterbildung als Katalysator für eine nachhaltige Zukunft eintauchen und die Beharrungskräfte beleuchten, die einen Wandel erschweren. Schliesslich wird Matthias Liechti seine eigene These und Frage präsentieren und damit einen spannenden Perspektivenwechsel ermöglichen. 

Weiterbildung, Widerstand und die Zukunft der Bauwirtschaft

In diesem zweiten Teil des Interviews beleuchtet Matthias die Rolle der Weiterbildung, die Hindernisse durch den Status quo und gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Baubranche. Als Vertreter von Revizto und Sponsor des Leadership Dinners am VDC Certification Porgrams teilt er seine Perspektive über die Dynamiken von Wandel und Widerstand in einem Sektor, der sich langsam, aber stetig verändert. Er geht dabei auch auf die siebte These ein, die er als Interviewpartner selbst formuliert hat, und die den Kern seiner Arbeit bei Revizto widerspiegelt. 

These 5: Weiterbildung als Katalysator für eine nachhaltige Zukunft

Peter: Die fünfte These besagt, dass die effektive Erschliessung des Potenzials zur Lösung von Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit mit gezielter Weiterbildung und Kompetenzentwicklung beginnt. Das VDC-Zertifizierungsprogramm ist ein entscheidender Hebel, um das notwendige Wissen und die transformative Denkweise in die Branche zu tragen. 

Matthias: Durch eine gezielte Weiterbildung lassen sich Denkweisen verändern und damit Effizienz, Innovation und Nachhaltigkeit fördern. Wir sehen in der Praxis oft, dass die Einführung digitaler Werkzeuge wie Revizto zwar gewünscht ist, sich einzelne Beteiligte aber noch schwer tun. Genau hier braucht es Menschen, die mit frischen Ideen und Offenheit neue Impulse in Projekte bringen.  Deshalb engagieren wir uns in Weiterbbildungsprogrammen, wie dem VDC Certification Program. Auch mit der EPF Lausanne haben wir neulich eine strategische Partnerschaft aufgebaut. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für kollaboratives Arbeiten in interdisziplinären Teams zu stärken und die nächste Generation von Fachkräften auf die digitale Zukunft vorzubereiten. 

Portrait of Matthias Liechti, Revizto AG
Durch eine gezielte Weiterbildung lassen sich Denkweisen verändern und damit Effizienz, Innovation und Nachhaltigkeit fördern. Wir sehen in der Praxis oft, dass die Einführung digitaler Werkzeuge zwar gewünscht ist, sich einzelne Beteiligte aber noch schwer tun.
Matthias Liechti, Revizto AG
Revizto AG

These 6: Wer profitiert vom Status quo? Die grösste Barriere für Veränderung

Peter: Die sechste These besagt, dass die grösste Hürde für einen Wandel die Existenz von etablierten Interessen und Geschäftsmodellen sein könnte, die von intransparenten und ineffizienten Prozessen profitieren. Die Digitalisierung könnte diese Machtstrukturen und etablierten Einnahmequellen bedrohen, was zu Widerstand führt. 

Matthias: Die klassische Projektabwicklung lebt oft von Nachträgen und ineffizienten Schnittstellen – eine Praxis, die sich manche Marktteilnehmende zunutze machen. Genau hier setzt die Digitalisierung an: Sie schafft Transparenz, und das löst bei einigen zunächst Angst aus. Doch wir müssen uns fragen, was wichtiger ist – kurzfristige Geschäftsmodelle oder das langfristige Interesse der Gesellschaft. Denn am Ende geht es darum, bessere Bauwerke in höherer Qualität, zu faireren Preisen und mit weniger Ressourcenverschwendung zu schaffen. 
Die Ergebnisse sprechen für sich: Mit Revizto konnten die Nachträge nachweislich von 5,5 % auf nur 1 % gesenkt werden. Das ist ein klarer Beleg dafür, dass Transparenz kein Risiko, sondern ein Gewinn ist – für alle Beteiligten und für die Gesellschaft insgesamt. 

These 7: Die UNO-Reverse-Card: Perspektivenwechsel

Peter: Die siebte These ermöglicht einen Perspektivenwechsel, bei dem du eine eigene These und Frage formulieren kannst.

Matthias: Unsere These – oder vielmehr unsere Fragestellung – lautet: Die gezielte Förderung von Zusammenarbeit und Kommunikation in interdisziplinären Teams ist eine zentrale Kernkompetenz für die Zukunft. Studien zeigen, dass 37 % aller Projektänderungen auf mangelhafte Abstimmung und Kommunikation zurückzuführen sind. Deshalb braucht es Projektmanagerinnen und Projektmanager, die nicht nur technisches Know-how mitbringen, sondern auch in den sozialen und zwischenmenschlichen Faktoren stark sind. 

Meine Frage an die gesamte Community – einschliesslich Organisationen wie Bauen digital Schweiz – lautet daher: Wie gelingt es uns, die Bau- und Immobilienwirtschaft zu einem attraktiven Ökosystem für junge Talente und Innovatoren zu entwickeln? Wenn wir über technologische Standards hinausdenken und Themen wie Zusammenarbeit und Kommunikation ins Zentrum rücken, können wir genau dieses Ziel erreichen. 

Peter: Herzlichen Dank, Matthias, für das spannende Interview und die fundierte Auseinandersetzung mit diesen wichtigen Thesen. Dein Engagement als Sponsor des VDC Certification Programs unterstreicht, wie entscheidend die Zusammenarbeit von Theorie und Praxis ist, um die Baubranche nachhaltig zu verändern. 

Weiterbildungsangebot des Insitut Digitales Bauen

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    Digitales Bauen umfasst alle Schritte des Lebenszyklus eines Bauwerks, von der Bestellung über die Planung, Ausführung bis hin zur Bewirtschaftung. Mit in...

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