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Exkursion in die Recycling Energie AG Nesselnbach

11. November 2025

Im Rahmen der Vorlesung Abfallwirtschaft und Recycling machten die Studierenden des 5. Semesters einen Ausflug in die Recycling Energie AG nach Nesselnbach. Die grösste Biogasanlage der Schweiz in Action zu sehen, ist beeindruckend.

Die Studierenden werden von Geschäftsführer Patrick Humbel empfangen und der Prozesslinie entlang durch die Anlage geführt.

In der Vorlesung Abfallwirtschaft und Recycling werden drei Wochen dem Thema der biogenen Abfälle gewidmet. Nach der Exkursion liefert der Gastdozent Thomas Kimmenauer (Swiss Combi AG) einen Einblick in die Trocknung der Bagasse, eines Nebenprodukts der Zuckerrohrindustrie. Im dritten Teil dieses Fokusblocks wird über die Lebensmittelabfälle (biogene Kreisläufe, Verwertungstechnologien, Food Waste) unterrichtet. In der grössten Biogasanlage der Schweiz werden Lebensmittelabfälle aller Art in Ökostrom, Biodiesel und Fernwärme umgewandelt. Für die Studierenden ist der Einblick in die Praxis eine wichtige Ergänzung zur im Unterricht vermittelten Theorie – und eine willkommene Abwechslung.

Wir werden von Patrick Humbel, Geschäftsführer der Recycling Energie AG empfangen und durch die Anlage geführt. Von der Anlieferung der Ware über die Verflüssigung der Lebensmittel, die Biogasreaktoren, die Umwandlung in Strom und die Abfangung des CO2 bis zur Steuerungszentrale folgen wir Schritt für Schritt der Prozesskette.

Mit Leuchtweste, Schutzbrille und Ohrstöpsel ausgerüstet begeben wir uns auf den Rundgang.
Alle hören gespannt den Erklärungen von Patrick Humbel zu.

Patrick erklärt uns wie das Frittieröl zu Biodiesel verarbeitet wird. In der Anlage im Hintergrund wird das Öl von Fremdstoffen und Wasser getrennt, bevor es zur Raffinerie weitertransportiert wird. In den blauen Fässern sammeln diverse Gastrobetriebe ihr Frittieröl. 

Noch vor dem Eingang sehen wir die gestapelte Ware. Diese Luftfracht wurde bereits am Flughafen aussortiert und statt in den Detailhandel direkt nach Nesselbach geführt – zu viele verdorbene Früchte pro Gebinde.

Diese Kiwis sehen doch noch lecker aus… Für die Biogasanlage sind zu viele ätherische Öle allerdings nicht ideal. Das führt zu einem ölhaltigen Biogas. Durch eine gute Mischung von unterschiedlichen Materialien im Gärgut kann das wieder ausgeglichen werden.

Viele der Lebensmittelabfälle sind noch in Plastik oder Papier verpackt. Trotzdem kommt alles zuerst mal in die Tonne und die Fremdstoffe werden daraufhin mechanisch entfernt. Währenddessen wandern die Lebensmittelabfälle der Prozesslinie entlang Richtung Fermenter.

Die rausgefilterte Verpackung läuft über dieses Förderband in die Tonne und wird dann als Ersatzbrennstoff im Zementwerk genutzt oder in der KVA verbrannt.
Ein paar Trauben aus der Gastronomie möchten sich vor der Verflüssigung retten.
In 50’000-Liter Lagertanks werden die verflüssigten Lebensmittelabfälle pasteurisiert, bevor sie in die Fermenter gelangen, wo das Biogas gewonnen wird.
Unterwegs werden Erinnerungsbilder geknipst.
Hier wird genau geschaut, was nach der Biogasproduktion an Feststoffen übrigbleibt. Das flüssige Gärgut gelangt als Biodünger zurück in die Landwirtschaft. Die Feststoffe werden hingegen verbrannt, mögliche andere Nutzungen werden aber geprüft.
Zum Abschluss erhalten wir noch einen spannenden Einblick ins „Gehirn“ der Anlage, den zentralen Kontrollraum, von dem aus sämtliche Prozesse gesteuert und überwacht werden.

Der Besuch bei der Recycling Energie AG in Nesselnbach hat eindrücklich gezeigt, welchen Weg Lebensmittelabfälle nehmen, bis daraus wieder wertvolle Energie entsteht. Ein informativer und eindrucksvoller Ausflug, der das Thema Abfallwirtschaft greifbar macht.

Autorin: Noemi Elmiger

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