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Studierende berichten: Geomatik Herbst Kolloquium – Tracking Systeme für autonome Fahrzeuge, ein Forschungsprojekt am IGEO

30. November 2021

Wir alle haben schon davon gehört, dass Autos selbstständig einparken können. Nur: Mit welcher Genauigkeit kann das ein autonomes Fahrzeug umsetzen? Ein Team am Institut Geomatik der FHNW hat sich zusammen mit einem Industriepartner zum Ziel gesetzt, mit einem optischen Tracking System die Genauigkeit von autonomen Fahrzeugen bei komplexen Manövern zu überprüfen.


Im spannenden Projekt «Optisches Tracking System für Echtzeitanwendungen» von Prof. Dr. David Grimm und Ursula Kälin vom Institut Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz geht es um die Entwicklung eines Tracking Systems, welches sich mit der Überprüfung der Genauigkeit von autonomen Fahrzeugen befasst. Im Wesentlichen geht es darum, ein Objekt und/oder seine Umgebung kontinuierlich zu erfassen. Dabei wird die Position des Objekts im Raum bestimmt und alle Daten müssen innerhalb von maximal 500ms zur Verfügung gestellt werden.

David Grimm während der Präsentation «Optisches Tracking System für Echtzeitanwendungen»


Zur Einführung in seine Arbeit im Rahmen des Kolloquiums des Instituts Geomatik am Campus Muttenz FHNW erklärte David Grimm das Konzept der selbstfahrenden Autos, die ein hervorragendes Beispiel für ein «Tracking System für Echtzeitanwendungen» sind. Bereits der Tempomat eines Autos sei die Stufe 1 auf der „Selbstfahrerskala“. Auch die zweite Stufe, der Spurhalteassistent, sei heute schon weit verbreitet. Insgesamt gäbe es fünf solcher Stufen. Die fünfte sei im Moment jedoch rein hypothetisch. In dieser wäre es möglich, ein autonomes Fahrzeug per Mobiltelefon zu einer bestimmten Zeit an einen Ort (z.B. auf eine Alp) zu bestellen. Um das Ziel selbständig zu erreichen, müsste es z.B. in der Lage sein, Kuhgatter/Weidzäune zu öffnen. Eine ziemliche Herausforderung.
In einem zweiten Teil ging David Grimm auf das von ihm und seinem Team durchgeführte Projekt ein. Ziel war, ein neues System zu entwickeln. Dieses kann die Lage und Position eines autonomen Fahrzeuges unabhängig bestimmen und dient der Überprüfung des fahrzeugeigenen Systems. Nachdem er die Kriterien für die Auswahl des Systems erläutert hatte, übergab er das Wort an Ursula Kälin.

Diese präsentierte zunächst die verwendeten Instrumente, von denen es doch so einige gibt (Totalstationen, Prismen, Tracking-Kameras und vieles mehr). Sie erklärte uns Zuhörerinnen und Zuhörern, wie die Kommunikation und der Datenaustausch zwischen den verschiedenen Teilen des Systems funktionieren. Trotz unserer Vorkenntnisse als Studierende im ersten Semester, war es nicht einfach, die komplexen Zusammenhänge nachzuvollziehen. Es war jedoch spannend zu sehen, was wir noch alles lernen werden und wie das Gelernte angewendet werden kann.


Anhand von Fotos und Videos erhielten wir einen zusätzlichen Einblick ins Projekt. Das Ergebnis war für uns beeindruckend und wir sind bereits jetzt gespannt, welche Projekte wir im Laufe unseres Studiums realisieren können.
Beim anschliessenden Impulsreferat «Vernetzwerken» präsentierte Christoph Hess, Vertreter von GEO+ING, einige interessante Inputs. Er studierte, wie wir heute, einst auch Geomatik an der FHNW. Damals, vor gut 20 Jahren, hiess die Schule aber noch IBB / FHBB. Und auch sonst war einiges anders. Sehr eindrücklich finden wir, dass es an der ganzen FHBB nur wenige Computer gab und diese in einem Raum eingeschlossen waren. Man musste sich im Voraus anmelden, um die Computer nutzen zu dürfen. Für uns heute kaum vorstellbar.
Anhand einiger Beispiele zeigte Hess auf, wie wichtig soziale Netzwerke sind und schon immer waren. Heute haben wir mit den digitalen sozialen Netzwerken deutlich mehr Möglichkeiten. Hess betont jedoch auch die Wichtigkeit der persönlichen Kontakte. Geblieben ist uns auch der Apell, heute schon mit dem Aufbau eines qualitativen Berufsnetzwerks zu beginnen. Eine gute Gelegenheit wird sich am FHNW-Kolloquium des GEO+ING mit anschliessendem „Netzwerk“- Apéro im ersten Quartal 2022 bieten.

Christoph Hess während dem Referat «Vernetzwerken»

Autor:innen: Tiziano Caldelari und Josephine Schmidlin, Studierende Bachelor Geomatik im 1. Semester
Bilder: Tiziano Caldelari und Josephine Schmidlin, Folien und Videos von David Grimm und Ursula Kälin

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