Studierende berichten, Bachelor in Geomatik

Studierende berichten: 3D-Schweiz, Holo-Lens & mehr, wie wir swisstopo hautnah erleben durften.

25. März 2025

Ende Februar hatten wir, die Studierenden des G4 die Möglichkeit, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo zu werfen. Von historischen Luftbildaufnahmen bis hin zur modernen 3D-Datenvisualisierung mit der Holo-Lens – dieser Tag stand ganz im Zeichen von Lernlust und Teamgeist.

Es war ein regnerischer und kühler Morgen. Eigentlich ein Morgen, an welchem wir lieber noch länger im Bett geblieben wären. Trotzdem standen wir um 06:30 am Bahnhof Muttenz und warteten auf die Bahn, welche uns in Richtung Bern bringen sollte. Als Studierende des vierten Semesters im Bachelorstudiengang Geomatik und geübte Vermesser, die sich auch durch Eis und Kälte nicht aus der Ruhe bringen lassen, sind wir uns schlimmeres gewohnt.

Szenenwechsel: Ein Vorlesungszimmer in der ersten Studienwoche. Gerade noch in Ferienstimmung ging es im Modul Photogrammetrie und Computer Vision so richtig zur Sache. Wir ackerten uns durch einen 80-seitigen Foliensatz, bevor wir zum Schluss der Vorlesung die erfreuliche Nachricht erhielten. Wir gehen auf Exkursion. Sofort ist die Stimmung aufgeheitert und alle wollten wissen, wohin es denn gehe. «Um dem Ursprung der von uns verwendeten Daten im Semester auf den Grund zu gehen, besuchen wir swisstopo in Bern», erklärte der Dozent.

swisstopo ist ein Bundesamt, welches im Jahre 1838 von General Guillaume-Henri Dufour gegründet wurde. Damals noch unter dem Namen «Bureau topographique fédéral», aber mit derselben Funktion: Erheben, Verwalten und Bereitstellen von amtlichen Geodaten. Diese Ziele verfolgt das Bundesamt bis heute. Es ist unter anderem für die wunderschön gestalteten Wanderkarten weltweit bekannt, für welche swisstopo im Jahre 2018 vom Environmental Systems Research Institute (ESRI) sogar einen Preis erhielt. Dank swisstopo war die Schweiz das erste Land mit einem vollständigen 3D-Modell aller Gebäude und Kunstbauten der Schweiz. Also circa 70 Millionen 3D-Objekte inklusive Brücken, Luftseilbahnen und Wälder.

Das swisstopo Gebäude von aussen, sogar mit moderner Kunst. Bild: Studierender G4

Nach fast zwei heiteren Stunden Zugfahren erreichten wir unser Ziel. Uns erwartete bereits der Leiter des Bereichs Topografie, André Streilein. Der Vormittag stand im Zeichen der topografischen Erfassung und Nachführung. Uns wurden die verschiedenen Methoden aufgezeigt, mit welchen früher und heute Daten erfasst, verwaltet und nachgeführt wurden. Von den handgehaltenen Kameras in Propellerflugzeugen bis hin zu den hochmodernsten Kameras, bei welchen wir uns den Preis nicht mal vorzustellen vermögen, war alles dabei.

Dr. Philip Jörg erklärt die Thematik der Luftbildbefliegung, welche mithilfe der Schweizer Luftwaffe durchgeführt wird. Bild: Studierender G4

Nach einer kleinen Pause, in welcher wir Zeit für Networking und Verpflegung hatten, ging es dann schon mit dem nächsten spannenden Thema weiter. Im GeodataLab bekamen wir die Möglichkeit, die Schweiz aus einem anderen Blickfeld zu betrachten. Mithilfe einer «Holo-Lens» konnten wir diverse Schweizer Geodaten dreidimensional betrachten und erkunden – für viele in unserer Klasse eine völlig neuartige Erfahrung. Auch wurde uns Einblick in die Produktion des 3D-Datensatzes TLM (Topografisches Landschaftsmodell) gewährt. Auf einem riesigen 3D-Monitor waren wir Zeugen einer Live-Demo einer Konstruktion eines Wohnhauses. Sogar der Dozent war so begeistert, dass er noch Wochen später in der Vorlesung davon erzählte.

Die Holo-Lens macht es möglich, Geodaten intuitiv und interaktiv zu erkunden. Bild: Studierender G4
Mithilfe eines filamentbasierten 3D-Druckers können im GeodataLab Geländemodelle materialisiert werden. Bild: Studierender G4

Zur Krönung dieses ereignisvollen Morgens erhielten wir sogar noch ein Geschenk mit auf den Weg: eine der berühmten Landeskarten von swisstopo, die uns noch lange an die eindrücklichen Einblicke in die Vergangenheit und Zukunft erinnern wird, die wir erhalten haben.

Eine Studienexkursion wäre nicht komplett ohne eine gemeinsame üppige Mittagsverpflegung. Bereits vorgängig wurde in Bern bei einer Pizzeria reserviert und (fast) die ganze Gruppe Studierende bewegte sich Richtung Berner Innenstadt. Durch die Top Organisation unseres «Klassenchefs» hatten wir bereits zehn Minuten nach der Begrüssung im Lokal unsere Pizzen vor uns. Das Essen hatte uns allen gemundet. Auch fielen vereinzelte Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und rundeten diesen ereignisreichen Tag ab.

Nach dem Vortrag besteht die Zeit für den gemeinsamen Austausch mit einer Pizza. Bild: Studierender G4

Abschliessend lässt sich sagen, dass unsere Exkursion nach Bern ein voller Erfolg war. Wir lernten nicht nur Neues über das Bundesamt für Landesvermessung swisstopo und seine wichtige Arbeit, sondern konnten auch gemeinsame Zeit mit der Klasse geniessen. Wir bedanken uns nochmals ganz herzlich bei swisstopo für die spannenden Einblicke und die Gastfreundschaft.

Autoren: Michael Kamm und Raffaele Boppart, Bachelor-Studierende Geomatik im 4. Semester

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