Sonne, Strom und smarte Ideen – wie Studierende aus Bali und der Schweiz gemeinsam an nachhaltiger Energie tüfteln
Zwei internationale Studierendenteams, zwei technische Fragestellungen, ein gemeinsames Ziel: nachhaltige Energielösungen. Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Politeknik Negeri Bali (PNB) und der Hochschule für Technik und Umwelt FHNW arbeiteten die Teams an je einem Projekt – eines analysierte das Energiesparpotenzial bestehender Gebäudeinfrastruktur, das andere untersuchte die Machbarkeit solarbetriebener Strassenbeleuchtung.

Im Rahmen einer internationalen Hochschulkooperation entwickelten Studierende aus der Schweiz und Indonesien Lösungen für reale energietechnische Herausforderungen. Zwei gemischte Teams bearbeiteten je ein Projekt: Das erste analysierte das Energiesparpotenzial in bestehenden Wärme- und Kühlsystemen an den beiden Campus-Standorten in Brugg-Windisch (FHNW) und Bali (PNB). Das zweite Team untersuchte die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit solarbetriebener Strassenbeleuchtungssysteme – mit Fokus auf netzunabhängigen Lösungen.

Energie sparen unter verschiedenen Bedingungen
Zwei Studierende des Studiengangs Energie- und Umwelttechnik der FHNW und drei Studierende der Politeknik Bali (PNB) untersuchten das Energiesparpotenzial an ihren beiden Hochschulstandorten. Am Schweizer Standort lag der Schwerpunkt auf der Optimierung des Heizsystems in Gebäude 4 am Campus Brugg-Widisch der FHNW. Ziel war es, durch intelligente Regelungsstrategien die Effizienz zu steigern – ohne aufwendige bauliche Eingriffe. In Bali wiederum stand das zentrale Klimasystem im Fokus. Hier wurden nicht nur Optimierungen des Klimaanlagesystems evaluiert, sondern auch die Integration von Photovoltaik in die Stromversorgung geprüft. Die Kombination aus Standortanalyse, technischer Bewertung und Konzeptentwicklung führte zu umsetzbaren Erkenntnissen, die lokal angepasst sind und als Grundlage für weitere Schritte zur einem energieeffizienten Betrieb der beiden Hochschul-Infrastrukturen dienen.

Technik trifft Sonne: Strassenlicht ohne Stromnetz?
Ganz andere Fragestellungen verfolgte das zweite Team: Es verglich die Möglichkeiten netzunabhängiger Strassenbeleuchtung mit Solartechnologie. In Bali, wo hohe Sonneneinstrahlung auf eine teils instabile Stromversorgung trifft, erwies sich die Umstellung auf autarke Solarsysteme als realistisch und wirtschaftlich. In der Schweiz dagegen stellte vor allem die geringe Wintereinstrahlung in Kombination mit hohen Beleuchtungsanforderungen eine Herausforderung dar. Die Lösung: ein hybrides System aus Solarenergie und Netzstrom, das saisonale Schwankungen ausgleichen kann. Diese Studie bietet Stadtplanern, kommunalen Behörden und Nachhaltigkeitsverantwortlichen aus beiden Ländern wertvolle Einblicke zur Umsetzung sauberer Energielösungen in der öffentlichen Beleuchtung.

Internationale Zusammenarbeit: Wertvolle Praxiserfahrung im Studium
Neben der technischen Expertise war das Projekt auch eine wertvolle Lernerfahrung in interkultureller Zusammenarbeit. In ihrer Abschlusspräsentation reflektierten die Studierenden, wie entscheidend gutes Zeitmanagement über Zeitzonen hinweg und kulturelle Sensibilität für den Projekterfolg waren. «Unser größtes Problem war das Zeitmanagement – bei sechs bis sieben Stunden Zeitunterschied mussten wir unsere Meetings genau planen», berichten die Studierenden. Auch kulturelle Unterschiede – etwa bei Feiertagen – erforderten Flexibilität und Offenheit. Dafür wurden sie mit wertvollen Erfahrungen belohnt: interkulturelles Teambuilding, vertieftes Systemverständnis und ein neuer Blick auf globale Energiefragen.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie praxisnahe Lehre mit internationaler Perspektive funktionieren kann – und wie Studierende nicht nur Fachwissen vertiefen, sondern aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.
Interessierst du dich für ein praxisorientiertes Studium der Energie- und Umwelttechnik? Hier findest du weitere Informationen dazu.
Kommentare
Keine Kommentare erfasst zu Sonne, Strom und smarte Ideen – wie Studierende aus Bali und der Schweiz gemeinsam an nachhaltiger Energie tüfteln