BA6017 Soziale Arbeit im Straf- und Massnahmenvollzug und in der Bewährungshilfe
Der Umgang mit Abweichung und Kriminalität führt in Gesellschaften immer wieder zu umstrittenen, teilweise kontraproduktiven Massnahmen. Der gesellschaftliche Diskurs entzündet sich regelmässig an medial bedeutsamen Einzelfällen («Fall Brian»). Sozialarbeitende in Strafvollzug und Bewährungshilfe sehen sich mit verschiedenen, auch widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert, zwischen denen es zu vermitteln gilt: mit den im Strafgesetz festgelegten Aufgaben der Resozialisierung einerseits und den Erwartungen der Gesellschaft andererseits.
Ziel des Wahlmoduls ist, Kenntnisse über das Handlungsfeld der Sozialen Arbeit in Strafvollzug und Bewährungshilfe zu erwerben. Hierzugehört der Erwerb von handlungsrelevantem Grundlagenwissen (wie strafrechtliche Grundlagen, die Geschichte des Strafvollzugs und der Bewährungshilfe, Theo- rien der Kriminalität) wie auch ein professionsspezifisches Verständnis dieses Handlungsfeldes (Doppel- bzw. Tripel-Mandat, Professionalisierung, Handeln in Zwangskontexten, gelingender Re-Integrationsprozess als Ziel). Schliesslich bleibt im Modul Platz, um über den Sinn und Zweck von Strafe, den Widerspruch zwischen Strafe und Resozialisierung und die Position der Sozialen Arbeit in Strafvollzug und Bewährungshilfe zu diskutieren.
(2. Teil unter Lerninhalte)
Fachwissen
- Sozialwesen, Sozialstaat und Rechtswesen
- Soziale Probleme und Lebenslagen
Fach- und Methodenkompetenz
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
Sozialkompetenz
- Fähigkeit zur Kooperation
Selbstkompetenz
- Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
Folgende Themen werden im Wahlmodul behandelt:
- Rechtliche Grundlagen des Erwachsenen- und Jugendstrafrechts
- Geschichte des Strafvollzugs und der Bewährungshilfe in der Schweiz
- Kennzahlen zu Kriminalität, Strafjustiz und Freiheitsentzug
- Theorien der Kriminalität
- Menschenrechte und Strafvollzug in der Schweiz
- Funktion des Gefängnisses
- Sinn und Zweck von Strafe
- Gestaltung Sozialer Arbeit in Strafvollzug, Massnahmenvollzug und Bewährungshilfe
- Interprofessionelle Kooperation
- Handeln in Zwangskontexten
- Doppel- bzw. Tripel-Mandat
- Bewährungshilfe – «Zwang als Chance»
- Täter-Opfer-Ausgleich
- Professionalisierung
- Deliktprävention bei Männern
2.Teil Leitidee
Die Wissensgrundlagen werden von Studierenden selbst erarbeitet bzw. von Dozierenden der Hochschule sowie Dozierenden aus Praxisorganisationen des Straf- und Massnahmenvollzugs und der Bewährungshilfe vermittelt. Das Modul beinhaltet den Besuch einer Institution des Strafvollzugs.
Theorie-Inputs, Inputs von Sozialarbeitenden in Strafvollzug und Bewährungshilfe, Besuch einer Institution des Strafvollzugs
Empfehlung:
BA1101 Soziale Arbeit als Disziplin und Profession I: Einführung in Theorien und Berufsgeschichte oder BA101 Soziale Arbeit als Wissenschaft und Profession I
BA1301 Professionelles Handeln: Grundlagen oder BA106 Grundlagen des professionellen Handelns
2er-Skala
Wird zu Beginn des Moduls bekannt gegeben und online zur Verfügung gestellt.
Soziale Probleme und Lebenslagen
Die Reise- und Verpflegungskosten bei Exkursionen, Erkundungen usw. gehen zulasten der Studierenden.