BA6042 Sozialhilfe in der Praxis
In der Schweiz beziehen ca. 250’000 Menschen wirtschaftliche Sozialhilfe. Die Sozialhilfe soll nicht bloss die Existenz armutsbetroffener Menschen sichern, sondern auch ihre Teilhabe am wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Leben und damit die Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen.
Die Soziale Arbeit nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Allerdings gibt es schweizweit viele unterschiedliche Ansätze in der Unterstützung von Armutsbetroffenen, da mehrheitlich die Gemeinden für den Vollzug verantwortlich sind. Dies erschwert es Studierenden und Berufseinsteiger*innen, sich ein konkretes Bild der Sozialhilfe zu machen und einzuschätzen, welche Herausforderungen sich in der Praxis der Sozialhilfe konkret stellen und welche Möglichkeiten eine Tätigkeit in diesem Bereich bieten kann. Im Hinblick auf eine Anstellung in der Sozialhilfe bestehen deshalb viele Unsicherheiten und ein beträchtlicher Orientierungsbedarf.
Hierzu will das Modul einen Beitrag leisten. So werden die konkrete Beratungspraxis, rechtliche Fragen im Berufsalltag und aktuelle Herausforderungen thematisiert.
(2. Teil unter Lerninhalte)
Fachwissen
- Sozialwesen, Sozialstaat und Rechtswesen
- Soziale Probleme und Lebenslagen
Fach- und Methodenkompetenz
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
- Fähigkeit zur Innovation
Selbstkompetenz
- Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
Wissen über:
- Die Entstehung der Sozialhilfe in der Schweiz
- Aktuelle Diskurse und Herausforderungen in der Sozialhilfe
- Die Verortung der Sozialhilfe im Netz der sozialen Sicherung
- Die konkrete Beratungspraxis in der Sozialhilfe
- Sozialhilfe aus der Perspektive von Klient*innen
- Das Sozialhilferecht im beruflichen Alltag
- Migration und Sozialhilfe
- Möglichkeiten zur Reform der Sozialhilfe
2.Teil Leitidee
In diesem Zusammenhang werden auch die Grundsätze und Leitideen der Sozialhilfe diskutiert und verschiedene Lösungsansätze der Armutsbekämpfung besprochen. Dabei wird auch auf die Perspektive armutsbetroffener Menschen Bezug genommen. Es wird dargelegt, mit welchen Schwierigkeiten Menschen konfrontiert sind, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Hierbei wird beispielsweise Migration thematisiert, d.h. konkret die ausländerrechtlichen Konsequenzen eines langanhaltenden rechtmässigen Bezugs von Sozialhilfe. Gerahmt wird die Veranstaltung durch eine historische und theoretische Einbettung, die dabei hilft, die aktuellen Debattenrund um die Sozialhilfe und die Armenunterstützung besser zu verstehen.
Das Modul basiert einerseits auf aktuellen Forschungsergebnissen der Modulleitenden. Andererseits unterrichten Fachpersonen aus der Praxis zu zentralen rechtlichen und methodischen Themen der Sozialhilfe und Selbstvertreter*innen bringen die Perspektive von Klient*innen auf die Sozialhilfe ein.
Vorlesungen, Übungen,Textstudium, Diskussionen
keine
2er-Skala
Wird zu Beginn des Moduls bekannt gegeben.
Soziale Probleme und Lebenslagen