BA6033 Schuldenberatung und Existenzsicherung
60 Prozent der Haushalte, die in der Schweiz Sozialhilfe beantragen, sind verschuldet. Nicht bezahlte Krankenversicherungsprämien, Steuerrechnungen oder Mieten prägen den Alltag vieler Zielgruppen der Sozialen Arbeit. Dabei ist erstaunlich, dass die häufig diskutierten Bank- oder Konsumschulden eine untergeordnete Rolle spielen. Der Hauptgläubiger der Privathaushalte in der Schweiz ist der Sozialstaat, der Bedürftigen helfen möchte, diese häufig aber wegen Krankenversicherungs- und Steuerschulden betreibt.
Verschuldung ist ein moralisch beladenes Phänomen: Haben Verschuldete etwas falsch gemacht oder können sie nicht mit Geld umgehen? Zuschreibungen, die bei den Betroffenen Scham und Schuldgefühle auslösen. Gleichzeitig ist die Verschuldung der Privathaushalte gesellschaftlich erwünscht und teilweise sogar öffentlich subventioniert: Schuldzinsen können bei der Steuererklärung angegeben werden. So zeigt sich Verschuldung als facettenreiches Thema, das in vielen sozialarbeiterischen Settings präsent ist.
(2. Teil unter Lerninhalte)
Fach- und Methodenkompetenz
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
Sozialkompetenz
- Fähigkeit zur Kooperation
Selbstkompetenz
- Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
- Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
- Der Sozialstaat als Gläubiger Grundlagen der wirtschaftlichen Existenzsicherung
- Grundlagen der Budgetberatung
- Verschuldungsursachen der Privathaushalte
- Betreibungsrechts
- Grundzüge der Schuldenprävention
- Beratungsansätze bei Verschuldung
2.Teil Leitidee
Im Rahmendes Moduls werdendie Studierenden befähigt, wie sie in der sozialarbeiterischen Praxis professionell mit Verschuldungssituationen ihrer Zielgruppen umgehen können. Dazu werden die Wissensgrundlagen zu wirtschaftlichen Existenzsicherung, Budgetfragen, Betreibungen und Sanierungsverfahren vermittelt. Das Modul bietet aber auch die Möglichkeit, die Zusammenhänge von Wirtschaft, Privathaushalten und Überschuldung als soziales Problem kritisch zu diskutieren und darauf aufbauend eine professionelle Haltung zu Ver- und Überschuldung zu entwickeln.
Wissensvermittlung zu Schuldenberatung und Schuldenprävention
Fallarbeit zu Schuldenregulierung. Fallbeispiele aus den Praxisstellen sind willkommen.
Exkursion zum MoneyMuseum in Zürich
keine
2er-Skala
Wird zu Beginn des Moduls bekannt gegeben.
Prozessgestaltungsmodelle: Methoden, Verfahren und Interventionen