Sattelfest in Sachen Führung, Teamentwicklung und Change

    Esther Hess ist Networking-Expertin beim Schweizerischen Bankpersonalverband SBPV. Mit ihrem Wissen aus dem MAS Business Psychology weiss sie, was es braucht, um Mitarbeitende motiviert und zufrieden durch Veränderungen und Konflikte zu führen.

    Was hat Sie dazu motiviert, den MAS Business Psychology an unserer Hochschule zu absolvieren?

    Ich wollte mehr über die Psychologie der Mitarbeitenden und der Führungskräfte erfahren. Fragen wie: Was ist der Schlüssel zu einer guten Organisationskultur, was passiert bei einem Change und wie können Konflikte angegangen werden, haben mich sehr interessiert. Ausserdem hat es zeitlich gut gepasst. Meine drei Töchter sind alle eingeschult und mein Mann ist bereit gewesen, mir für die Weiterbildung den Rücken bestmöglich freizuhalten.

    Welche Themen aus dem MAS Business Psychology haben Sie besonders interessiert?

    Ich habe die Themen Führung, Teamdiagnose und -entwicklung und Konfliktmanagement sehr spannend gefunden. Wie führt man Menschen, damit sie gesund und motiviert arbeiten können? Was macht ein gutes Team aus und wie können Konflikte bestmöglich und konstruktiv gelöst werden? Zudem haben mich die Themen Networking und die systemische Beratung interessiert.

    Esther Hess, eine lächelnde Frau mit kurzen dunklen Haaren und Brille, sitzt an einem Schreibtisch in einem hellen Büro. Sie trägt einen schwarzen Blazer und arbeitet am Computer. Im Hintergrund ist ein Schild mit dem Logo des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (sbpv/aseb/asib) zu sehen.

    Esther Hess an ihrem Arbeitsplatz in der Nähe des Paradeplatzes in Zürich. (Foto: Aniela Lea Schafroth Photography)

    Welche Kompetenzen haben Sie durch diese Weiterbildung erwerben oder weiterentwickeln können?

    Niemand kann eine Weiterbildung in Psychologie absolvieren, ohne sich mit den eigenen Kompetenzen, Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Wir Teilnehmende haben gelernt, uns und die eigene Organisation zu reflektieren. Wir haben erkannt, dass jeder Mensch und jedes Unternehmen Schwachstellen und Verbesserungspotential hat. Diese Erkenntnisse sind manchmal etwas schmerzhaft gewesen, aber zugleich auch stärkend. Ich konnte meine Fähigkeit zur Selbstreflexion weiterentwickeln.

    Wie hat sich durch die psychologische Perspektive Ihr Blick auf Ihre Arbeit im Unternehmen verändert?

    Als Stimme der Mitarbeitenden weiss ich, dass die Angestellten Verantwortung und Handlungsspielraum brauchen, um motiviert und zufrieden arbeiten zu können. Ich verfüge über Instrumente, um Konflikte konstruktiv anzugehen und lösungsorientiert zu wirken, ohne jemanden vor den Kopf zu stossen. Manchmal wünsche ich mir, dass mehr Führungskräfte und Mitarbeitende diese Weiterbildung besuchen würden. Ich behaupte, dass das Arbeitsleben einfacher wäre, wenn die Menschen mehr reflektieren würden und besser mit Kritik und Feedback umgehen könnten.

    «Als Stimme der Mitarbeitenden weiss ich, dass die Angestellten Verantwortung und Handlungsspielraum brauchen, um motiviert und zufrieden arbeiten zu können. Ich verfüge über Instrumente, um Konflikte konstruktiv anzugehen und lösungsorientiert zu wirken.»
    Esther Hess, Networking-Expertin, Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV

    Wie hat sich durch die psychologische Perspektive Ihr Blick auf Ihre Arbeit verändert?

    Durch die Weiterbildung ist mir einiges klarer und bewusster geworden: Die Digitalisierung bringt grosse Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich, auch in der Finanzbranche. Ich setze mich mit meiner Arbeit und meinem Wissen in Wirtschaftspsychologie für die menschenzentrierte Digitalisierung ein. Die Mitsprache der Mitarbeitenden und die Sinnhaftigkeit der Arbeit sind für die Zufriedenheit und Gesundheit von grosser Bedeutung. Bei Veränderungen müssen die Mitarbeitenden auf den Weg mitgenommen werden, sie müssen das «Warum» der Veränderung verstehen. Auch in der Finanzbranche ist nicht nur der Lohn entscheidend, um von einer Arbeit begeistert zu sein. Sinnhaftigkeit, das Team und eine Führung, welche Wert auf psychologische Sicherheit legt, sind ebenso wichtig.

    Was sind für Sie besondere Highlights während der Weiterbildung gewesen?

    Die Unterrichtenden an der FHNW! Sie sind alle handverlesen und äusserst kompetent gewesen. Auch den Unterricht habe ich als interessant und kurzweilig in Erinnerung behalten. Zudem ist unsere Klasse ein grosses Highlight gewesen, die Mitstudierenden sind zu Vertrauenspersonen geworden. Wir sind zweieinhalb Jahre gemeinsam unterwegs gewesen – das hat uns stark zusammengeschweisst. Auch die Reflexionstage sind mir in bester Erinnerung geblieben: Einmal durften wir unsere Gruppenpräsentationen im Roche-Tower vor Mitstudierenden und vor HR-Mitarbeitenden von Roche halten. Deren Rückmeldungen und der exklusive Ort bleiben unvergesslich!

    Informationen zu dieser Weiterbildung