Publikationen, Behinderung, Inklusion, Inklusive Didaktik

Exklusionsprozesse im (integrativen) Schweizer Bildungssystem

Raphael Zahnd | 29. April 2025

Im Rahmen des englischsprachen Sammelbandes «Theorising Exclusionary Pressures in Education: Why Inclusion Becomes Exclusion», der von Elizabeth Done herausgegeben wurde, durften Raphael Zahnd und Franziska Oberholzer einen Beitrag mit Fokus auf die Schweiz schreiben.

Der Herausgeberband beleuchtet Ungleichheit und Ungerechtigkeit entlang verschiedener Dimensionen von Ausgrenzungspraktiken in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Die Beiträge bieten eine Reihe von Perspektiven auf ausgrenzende Praktiken in Bildungskontexten und bieten verschiedene theoretische und konzeptionelle Instrumente zur Analyse solcher Praktiken. Insgesamt basiert das Buch auf einem breiten Verständnis inklusiver Bildung und beleuchtet die Problematik entlang verschiedener Kategorien wie Behinderung, Geschlecht, sozioökonomischer Status, Ethnie, Flüchtlingsstatus und Sexualität.

Done, E. J. (Ed.). (2025). Theorising Exclusionary Pressures in Education: Why Inclusion Becomes Exclusion. Springer Nature Switzerland. https://doi.org/10.1007/978-3-031-78969-4

Der Beitrag von Raphael Zahnd und Franziska Oberholzer zeigt, dass die Dynamik von Exklusionsprozessen in der Schweiz als Effekt verstanden werden sollte, der durch mehrere interagierende Ebenen entsteht. Zu Berücksichtigen sind dabei Entwicklungen auf der Ebene des Schweizer Bundesstaates, der Kantone (die in erster Linie für die Gestaltung des Bildungssystems zuständig sind) und der Praxis in den Schulen. Diese Ebenen sind eng miteinander verknüpft, weisen jedoch eine eigene Dynamik auf, die zu erheblichen regionalen Unterschieden bezüglich der existierenden Exklusionsrisiken führt. In der präsentierten Analyse wird die Beziehung zwischen dem wissenschaftlichen Wissen über Inklusion und der Argumentation der Akteure auf den verschiedenen Ebenen beleuchtet. Es wird ein theoretischer Rahmen skizziert, um Exklusionsrisiken als ein Mehrebenen-Effekt zu verstehen, der auf einem Versagen bei der Umsetzung von Strukturen und Praktiken zur Inklusion vor dem Hintergrund der Vernachlässigung vorhandenen wissenschaftlichen Wissens beruht. Eine Folge dieses Versagens ist, dass inklusive Bildung zum Spielball politischer Kampagnen wird.

Zahnd, R., & Oberholzer, F. (2025). ‘In This Sense, We Use the Term Integration and Thus Implement the UNCRPD’: Theorising Exclusionary Pressures in Switzerland. In E. J. Done (Ed.), Theorising Exclusionary Pressures in Education: Why Inclusion Becomes Exclusion (pp. 63–79). Palgrave Macmillan. https://doi.org/10.1007/978-3-031-78969-4_5

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