Skip to main content

Wie ich Teil des Wandels werde

Ein Bericht des Kolloquiums vom 21. Februar 2019 am Campus der FHNW, Brugg-Windisch

Die Klimadebatte ist brandaktuell. Junge Leute, Schülerinnen und Schüler schwänzen die Schule und gehen auf die Strasse um gemeinsam für eine Kursänderung unserer bisherigen Klimapolitik zu demonstrieren. Doch reicht es noch, das Ruder des zu sinkend drohenden Schiffes herumzureissen?

Der Referent Thomas Gröbly zeichnete das momentane Bild der Entwicklungen auf unserer Erde realistisch und pragmatisch, ohne zu verschönern oder zu verharmlosen. Trotzdem will er nicht nur schwarzmalen, sondern vielmehr Alternativen und Möglichkeiten aufzeigen, wie man als Individuum und wie wir als Gesellschaft «Teil des Wandels» sein können. Für Herrn Gröbly ist klar, der Wandel kommt oder hat gar schon begonnen, die Frage ist nun: «Wer alles wird Teil des Wandels und schaffen wir es als Menschheit, diesen Wandel rechtzeitig voranzutreiben?»

«So kann es und wird es nicht weitergehen können.»

 Dies wurde auch schnell klar, als der geschätzte Kollege Thomas Gröbly verschiedene Bereiche (Ökonomie, Ressourcen etc.) präsentierte, die zwar durch Optimierung und Technologisierung Prozesse verbessern und einen positiven Effekt auf unsere Umwelt haben können, aber eben insgesamt nicht ausreichen. Das Prinzip des «grösser-schneller-mehr» scheint eben nur oberflächlich zu greifen, ohne die eigentlichen Probleme an der Wurzel packen zu können. Ein gewisser Technologieaberglaube schwingt dabei durchaus mit.

Damit der Wandel hin zu einem nachhaltigen Umgang unserer endlichen Erdressourcen und der Umwelt gelingen kann, braucht es eine Neuorientierung und Systemänderung vor allem auf sozialer Ebene. Herr Gröbly plädiert für mehr «Regionalität» und Bewusstheit eines jeden Einzelnen innerhalb der Gesellschaft.
Regionale Kommunen und Vernetzungen sind gefragt. Das Stichwort der «Commons», sogenannte Allgemeingüter und –ressourcen rücken ins Zentrum dieses Ansatzes. Konzentriert sich das Now-How, die Fähig- und Fertigkeiten einzelner Instanzen innerhalb der Region, in welchem die Kernmitglieder sesshaft sind und bleiben auch die finanziellen Mittel regional, so kann die ganze Kommune davon profitieren. Transportwege werden kürzer, Prozesse nachhaltiger. Kurzum, Kommunen bieten ein enormes Potenzial, das vielen auf den ersten Blick verborgen bleibt. Es geht also schliesslich darum, die Bewusstheit eines jeden Einzelnen im alltäglichen Umgang mit seiner Umwelt und in der Gesellschaft zu verfeinern, zu schulen und nachhaltige Verhaltensmöglichkeiten vorzuleben.

«Alles ist endlich, auch unser Dasein auf dieser Erde.»

Die Endlichkeit unseres Daseins vor Augen zu führen, nicht nur Ressourcen, sondern auch bewusster Umgang mit Leben und Tod, scheint beim angestrebten Strukturwandel vermehrt eine Schlüsselposition einzunehmen. Ziel ist es, haushälterisch und nachhaltig mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen, damit unseren zukünftigen Generationen eine vernünftige Lebensgrundlage erhalten bleibt.

Vielen Dank an Thomas Gröbly und seinen Mut, den aktuellen, auch teils unschönen Dingen ins Auge zu blicken und diese zu benennen!

Samuel Marti - ISEK

Diese Seite teilen: