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3.1.2023 | Hochschule für Wirtschaft

Aus dem Unterricht: Start-up will Nutzungsdauer von Produkten verlängern

Im Rahmen einer Vorlesung an der FHNW in Brugg-Windisch stellte Philipp Glauser die Mission des Start-ups Loopia vor.

Dieser Artikel erschien zuerst in der AZ am 24. Dezember 2022.
Ein Text von Robin Ender, Mika Erne und Dave Obrist, Studierende im BSc Betriebsökonomie.

«Long live the products» – das ist die Mission vom Start-up Loopia, das Co-Founder und CEO Philipp Glauser im Rahmen einer Vorlesung an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Brugg-Windisch vorstellte. Damit ein Smartphone umweltverträglich genutzt werden kann, müsste es gemäss einer Studie vom Europäischen Umweltbüro (European Environmental Bureau) etwa 230 Jahre in Betrieb sein. Stand heute beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Mobiltelefons drei Jahre.

Vom Homo Oeconomicus zum Homo Oecologicus

Mit diesem Beispiel veranschaulichte Glauser den akuten Handlungsbedarf, der in der Wegwerfgesellschaft besteht. Genau da setzen die vier Loopia-Gründerinnen und -Gründer Philipp Glauser (37), Peter Moser, Cristiana Grossenbacher und Tim Heeb an. Mit Loopia stellen sie eine Plattform zur Verfügung, die die Verwaltung verschiedener Produkte besser handhaben lässt und deren Nutzungsdauer verlängern soll.

FHNW Loopia.jpg

Philipp Glauser stellte an der FHNW das Start-up Loppia vor. (Foto wurde zur Verfügung gestellt.)

«Vom Homo Oeconomicus zum Homo Oecologicus.» Dieses Zitat von Glauser beschreibt seinen Sinneswandel. Nach einer Informatik-Lehre bei IBM studierte Glauser berufsbegleitend Betriebsökonomie an der FHNW. Geld und Karriere standen zu Studienzeiten im Zentrum von Glausers Überlegungen. Während einer Auszeit in Asien und Südamerika wurde der angehende Unternehmer mit der Verschmutzung der Umwelt konfrontiert. Diese Erlebnisse bewirkten in ihm einen Perspektivenwechsel und motivierten ihn dazu, etwas Nachhaltiges und Sinnvolles für die Gesellschaft zu leisten. Mit dem Gang in die Selbstständigkeit und der Gründung von Loopia machte er seine persönliche Mission zu seinem Beruf.

Loopia gestaltet den Umgang mit Produkten einfacher, nachhaltiger und bietet den Service der Produkteverwaltung an. Produkte können unabhängig von der Marke oder dem Verkaufsgeschäft an einem Ort erfasst und verwaltet werden. Mit dieser digitalen Lösung möchte die Unternehmung die Organisation von Reparaturen, Leihen, Garantiefällen und Weiterverkäufen erleichtern und optimieren. Loopia will Anreize schaffen, weniger wegzuwerfen und Produkte als langlebige Gebrauchsgüter zu betrachten. Somit vervollständigen diese Dienstleistungen die Kreislaufwirtschaft.

Umgeben von Engeln und Löwen

Neben einem Auftritt bei «Die Höhle der Löwen» beim Fernsehsender 3+ fand im Jahr 2021 eine ordentliche Finanzierungsrunde statt. Zudem konnte sich Loopia 2021 die Unterstützung des Migros- Pionierfonds sichern und mit Hilfe von sogenannten «Business Angels» ihr Geschäftsmodell vorläufig finanzieren.

Das Start-up konnte Partnerfirmen wie Baloise, Revendo, Steg und Sharley gewinnen und strebt für 2023 weitere Kooperationen an. Die App ist kostenlos im App-Store und bald auch für Android-Geräte verfügbar.


Einmal pro Jahr lädt Gunhild Hinkelmann Ehrhard eine oder mehrere bekannte Persönlichkeiten nach Brugg-Windisch ein. Über die entsprechende Veranstaltung verfassen die Studierenden in Gruppen einen Bericht. Die AZ-Redaktion wählt anschliessend einen Text für die Veröffentlichung aus. Von den drei eingesandten Texten inklusive Fotos überzeugte heuer derjenige von den Studierenden Robin Ender, Mika Erne und Dave Obrist die Jury am meisten.
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