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4.1.2021 | Hochschule für Wirtschaft

Schülerinnen und Schüler fühlten den Chatbots auf den Zahn

Die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule in Wohlen sind per Definition Digital Natives. Sie sind in der digitalen Welt aufgewachsen und werden sich von einem Chatbot nicht aufs Glatteis führen lassen – oder doch?

«Wir programmieren einen Chatbot» hiess das Angebot von Maja Spahic an den TecDays der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW. 2020 wurden die TecDays erstmals online durchgeführt als Digital TecDays. Das Angebot der FHNW stiess auf grosses Interesse. Beide Durchführungen des Chatbot-Kurses waren ausgebucht und die jungen Teilnehmenden waren mit Interesse und Engagement bei der Sache. Auch für Maja, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschaftsinformatik normalerweise mit Studierenden arbeitet, die das Kanti-Alter bereits hinter sich haben, war es eine bereichernde Erfahrung: «Es war ein spannendes Erlebnis in lockerer Atmosphäre. Es hat echt Spass gemacht!»

Herausforderungen für Digital Natives

Bevor die 16 – 19 jährigen Schülerinnen und Schüler sich selber am Programmieren eines Chatbots versuchen durften, tauschten sie zunächst ihre Erfahrungen und Erwartungen an die Technologie aus. Dabei wurde deutlich, dass die jungen Leute gewandt mit der Technik umgehen und auch daran interessiert sind, wie die Gadgets funktionieren, mit denen sie täglich interagieren. Auch die Problematik des Datenschutzes und der Umstand, dass wir im Internet quasi unauslöschliche Spuren hinterlassen und alle Dienste auch mit unseren eigenen Daten bezahlen, sind der jungen Generation durchaus bewusst. Aber der Blick hinter die Kulissen und das Verständnis dafür, was im Code hinter den Screens passiert, fehlt ihr (noch). Oftmals ist nicht klar, in welchen Anwendungen sie mit lernfähigen Algorithmen und Chatbots konfrontiert werden.

Angesprochen wurde auch das Problem, welches sprachgesteuerte Chatbots in der Schweiz vor besondere Herausforderungen stellt: die Vielfalt und lockere Grammatik der (deutschschweizer) Dialekte. Für viele Schülerinnen und Schüler ist der Gebrauch eines sprachgesteuerten Chatbots wie Apples Siri oder Amazons Alexa keine vereinfachte Befehlseingabe, weil sie ihre Sprachgewohnheiten in der Interaktion mit den Algorithmen ändern und anpassen müssen.

Praktische Anwendung

Umso interessierter waren sie dabei, als sie ausprobieren konnten, wie aus einfachen Befehlen und Parametern ein auf Texteingaben basierendes Programm entsteht, welches mit Menschen interagieren und simple Anfragen beantworten kann. Unter der Anleitung von Maja Spahic setzten sie einen Chatbot auf, der Kundinnen und Kunden beim Buchen von Ferienreisen unterstützen soll. Am Ende des einstündigen Crash-Kurses war ein erster Entwurf eines Chatbots fertig, der bereits mit einigen User-Eingaben interagieren kann. So konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur von einem interaktiven Lern-Erlebnis profitieren, sondern auch praktische Erfahrung im Trainieren von künstlicher Intelligenz sammeln.

Wir würden uns freuen, auch bei den nächsten TecDays den Jungen einen Einblick in digitale Technologien zu bieten – und vielleicht in Zukunft die aktuellen Schülerinnen und Schüler als Studierende bei uns begrüssen zu dürfen.

Weitere Informationen

Webseite TecDays

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