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Master Thesis in Prag

Romy Marek schrieb ihre Abschlussarbeit an der UCT Prague in Tschechien.

Interview mit Romy Marek

Warum wolltest du einen Auslandaufenthalt machen?
Ein Hauptgrund war für mich, dass ich Einblicke in einen neuen Bereich gewinnen wollte, in etwas anderes als ich bislang gemacht hatte. Dadurch wollte ich neue Methoden und Maschinen kennenlernen. Weiter wollte ich die Erfahrung machen, an einem Ort mit anderer Kultur zu arbeiten. Ausserdem konnte ich mir das Absolvieren der Masterarbeit im Vollzeitmodus finanziell nicht leisten, da ich an einer Uni/FH keinen Lohn bekommen würde und nicht in die Industrie wollte. Die Lebenserhaltungskosten in Tschechien sind erheblich tiefer.

Wie bist du auf Prag gekommen?
Die Idee kam mir aufgrund des Double Degrees, der seit Neuem von den beiden Hochschulen (FHNW und UCT Prag) angeboten wird. Ich wollte diesen eigentlich gerne machen, aber für meine Studienrichtung war es leider nicht sinnvoll. Die Uni in Prag schien mir allerdings trotzdem sehr attraktiv. Deshalb entschied ich mich dazu die Thesis trotzdem dort zu schreiben.

Was war anders als dein Studienalltag an der Hochschule für Life Sciences?
In Prag geht alles viel langsamer voran. Sehr ungewohnt war für mich, dass ich nicht selber an die Maschinen durfte und auch viele Tests nicht selber ausführen. Das machte es teils sehr schwierig. Auch brauchte es deswegen viel länger, an die Resultate zu kommen. Was in der Schweiz innert eines Tages erledigt wäre dauerte dort teilweise Wochen.

Auch spürte ich zum ersten Mal was es heisst, wenn die Uni kein Geld hat. Ich musste jeweils genau abwägen, welche Messungen unbedingt notwendig waren und welche nicht. Auch konnten nicht immer alle Tests durchgeführt werden, welche von mir gewünscht waren, da das Geld fehlte. Es musste viel besser koordiniert werden mit anderen Studierenden, da wenige Ressourcen vorhanden waren.

Wie wurdest du empfangen?
An der Uni Prag existiert ein „Buddy-System“. Wenn ein neuer Auslandstudent kommt, kann er sich für einen „Buddy“ bewerben. Dies ist ein tschechischer Student. Dieser führt einem herum und erklärt einem die wichtigsten Dinge und wie die Sachen ablaufen. Mir hat das sehr geholfen. Auch haben sie dort tolle Veranstaltungen und Ausflüge für die Auslandstudenten. Das hilft Kontakte zu knüpfen.

Um was ging es in deinen Forschungsaktivitäten?
Das Ziel meiner Arbeit war es, die Auswirkung von TRIS Puffer in einer Simulated Body Fluid auf beta-Tricalcium Phosphat zu untersuchen, da entdeckt wurde, dass TRIS einen erheblichen Einfluss auf das Apatit-Bildungsverhalten von Calciumphosphaten hat und somit zu falsch-positiven Resultaten führt bei in vitro Tests. Ich habe entdeckt, dass TRIS nicht einen so grossen Einfluss in selbigem Verhalten bei beta-TCP wie bei anderen Calcium-Phosphaten führt, jedoch die Kinetik verändert. Es sollte ein anderer Puffer für die in vitro Tests gesucht und die ISO Norm für diese in vitro Tests angepasst werden.

Was hat dich an deinem Auslandaufenthalt am meisten überrascht?
Die kulturellen Unterschiede habe ich doch stärker wahrgenommen als erwartet. Die Hierarchie in der Schweiz empfinde ich als flacher. Auch war ich überrascht, dass in Tschechien die Forschung etwas weniger ‚mutig‘ ist. Es wird fast nur nach gewohnten Methoden gearbeitet, nichts Neues ausprobiert.

Ab ins Ausland?

Unsere Studierenden profitieren von der internationalen Vernetzung der Hochschule für Life Sciences. Ein Auslandsemester bei unseren Partnerschulen ist bei Bachelor- wie auch Master-Studierenden sehr begehrt. Nicht nur, um den persönlichen Horizont zu erweitern, sondern auch, um neue soziale und kulturelle Kompetenzen zu erwerben.

Im Rahmen unseres Masterprogramms können ausgewählte Studierende durch ein zusätzliches Semester an einer unserer Partnerschulen, zwei Diplome erhalten. Das Double-Degree Programm ist besonders attraktiv für Masterstudierende, die anschliessend eine Promotion anstreben. Weitere Details zum Double-Degree-Programm finden Sie im hier.

Hochschule für Life Sciences FHNW

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