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16.5.2024 | Hochschule für Wirtschaft

Digital-Radar Schweiz – Monitor Bank WIR 2024: Neuer Forschungsbericht mit aktuellen Themen KI und Internetpropaganda

Die Schweizer Gesellschaft schätzt die Gefahren, die von digitalen Technologien ausgehen, zunehmend hoch ein: Ein Drittel der Befragten bewertet die Gefahr von künstlicher Intelligenz hoch. Die Angst vor Überwachung ist seit Jahren präsent.

In den letzten dreissig Jahren profitierte die Gesellschaft von vielen neuen digitalen Technologien. Mit steigendem Tempo gelangten neue digitale Technologien auf den Markt: Blockchain, Internet of Things, Cloud, Roboter, Augmented beziehungsweise Virtual Reality und nicht zuletzt die nun breit verfügbaren Anwendungen von künstlicher Intelligenz (KI).

Die dritte Ausgabe des Digital-Radars Schweiz 2024 – Monitor Bank WIR erfasst die Einschätzung der Schweizer Bevölkerung zu den Vorteilen sowie Gefahren und Nachteilen der digitalen Technologien. Mit der Markteinführung von generativer KI Ende 2022/Anfang 2023 trat die breite Bevölkerung erstmals mit einer Entwicklung aus dem Umfeld von KI in Kontakt. Wie bei vielen anderen bahnbrechenden Technologien gehen auch von KI sowohl Chancen als auch Risiken aus.

Digital-Radar-Schweiz-2024-Monitor-Bank-WIR-Infografik.png

Die Infografik fasst die Ergebnisse des Projektberichts zusammen.

Erhöhte Gefahrenwahrnehmung

Die Umfrageresultate zeigen: Die Einschätzung der Vorteile digitaler Technologien bleibt stabil, während die Wahrnehmung der Gefahren und Nachteile steigt.

  • Die meistgenannten Nachteile digitaler Technologien waren die Themen «Datenschutz / IT-Sicherheit» und «Überwachung durch Technologien» (je 4.2 auf der 6er-Skala). Beide Nachteile wurden signifikant höher bewertet als in den Vorwellen. Die Subgruppe der hohen Bildungsklasse beurteilte sämtliche Nachteile leicht höher.
  • Wie bereits im Vorjahr erklärte über die Hälfte der Befragten (53 %), den «Staat und die öffentliche Verwaltung» in der Verantwortung zu sehen, Bürgerinnen und Bürger vor den Gefahren des Internets zu schützen. Die Befragten gaben ausserdem an, die «Bürgerinnen und Bürger selbst» seien auch in der Verantwortung (49 %).
  • Beunruhigend ist, dass nur etwas mehr als ein Drittel (36 %) der Befragten ein eher bis sehr hohes Interesse äusserte, digitale Technologien zu beherrschen und neue digitale Kompetenzen zu erlernen. Ermüdet die Gesellschaft vom zunehmenden Druck, neue beziehungsweise weitere digitale Technologien zu verstehen?

Erste Ergebnisse zu KI

Der Digital-Radar 2024 untersuchte in der dritten Ausgabe zum ersten Mal das Thema KI. In der offenen Frage wurde KI von 15 % der Befragten als wichtiges Thema im Zusammenhang mit digitalen Technologien genannt.

  • Rund ein Drittel (36 %) der Befragten, insbesondere die 40- bis 64-Jährigen (50 %) und die über 65-Jährigen (47 %), gab an, sie schätzten die «Gefahr durch KI für die Gesellschaft» als hoch bis sehr hoch ein.
  • Auch die «Beeinflussung oder Gefährdung der Schweizer Demokratie durch Internetpropaganda von ausländischen Staaten oder Organisationen» wurde von zwei Fünfteln (42 %) der Befragten als hoch bis sehr hoch eingeschätzt. Je älter die Befragten, desto höher beurteilten sie die Gefahr.

Wie bereits in den Vorwellen zeigen die Umfrageresultate, dass ein Diskurs stattfinden muss. Die Wissensvermittlung zu digitalen Technologien muss stark intensiviert werden. Politik und Wirtschaft sind gefordert, Ängste abzubauen und Lösungen zu entwickeln. Darüber hinaus müssen Bürgerinnen und Bürger lernen, sich das notwendige Wissen zu digitalen Technologien anzueignen. Dies sind Herausforderungen, die übergreifend angenommen werden müssen und deren Umsetzung verantwortungsbewusst getragen werden sollte.

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