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28.4.2024 | Pädagogische Hochschule

Neue Resultate aus dem Schulleitungsmonitor

Der Schulleitungsmonitor Schweiz SLMS ist eine gross angelegte Studie der PH FHNW und des Schulleitungsverbands VSLCH, der sich mit Führungsfragen der Volksschule auseinandersetzt. In der neusten Zwischenbefragung in der Deutschschweiz liegt der Fokus auf Selektion und Erfahrungsaustausch. Eines der Hauptthemen ist der Zeitpunkt des Übertrittsverfahren. Eine Mehrheit der Schulleitenden befürwortet das Verschieben auf das Ende der elfjährigen Schulzeit.

Der Schulleitungsmonitor Schweiz SLMS ist ein Kooperationsprojekt des Verbands Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz VSLCH, der Conférence latine des chefs d’établissements de la scolarité obligatoire CLACESO und der Pädagogischen Hochschule FHNW, das von der Stiftung Mercator Schweiz und der Jacobs Foundation gefördert wird. Im Herbst 2023 erfolgte eine Zwischenbefragung in der Deutschschweiz, an der 1162 Schulleitungen teilnahmen. Nun liegt der Gesamtbericht vor, über den heute die NZZ am Sonntag berichtet.

Eines der Kernthemen der Studie ist die sogenannte Selektion an der Volksschule: der Übertritt nach der 6. Klasse in verschiedene Leistungsniveaus auf der Sekundarstufe I. Eine knappe Mehrheit der befragten Schulleitungen befürwortet eine Verschiebung der Selektion auf einen späteren Zeitpunkt. Unabhängig vom Zeitpunkt erachten die meisten befragten Schulleitungen die vorhandenen Verfahren rund um schulische Selektion als fair und angemessen. Fehlzuteilungen kommen aus Sicht der Schulleitungen eher selten vor. Allerdings sehen rund zwei Drittel in den aktuellen Verfahren auch Bevorzugungen für Kinder aus sozioökonomisch privilegierten Familien und Benachteiligungen für Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Über 80 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie die Entwicklung alternativer Methoden zur Selektion befürworten, um individuelle Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler besser zu berücksichtigen.

Aus Sicht der befragten Schulleitungen gehen die aktuellen Selektionspraktiken mit Belastungen für viele Akteure und Akteurinnen einher. 76 Prozent der Antwortenden geben an, dass das Übertrittsverfahren für die Kinder sehr belastend ist, 72 Prozent sehen auch sehr starke Belastungen bei den Lehrpersonen.

Auch zu den Zeugnisnoten wurden die Schulleitungen im Schulleitungsmonitor befragt. Gut zwei Drittel der Befragten plädieren dafür, die Zeugnisnoten auf der Primarstufe abzuschaffen. Für die Sekundarstufe I reduziert sich diese Zahl auf 47 Prozent, für die Sekundarstufe II liegt sie noch bei einem Drittel.

Co-Projektleiter Prof Dr. Pierre Tulowtzki von der PH FHNW betont, dass «die gewonnenen Erkenntnisse des SLMS über die Gruppe der Schulleitungen hinausgehen, da sie von Relevanz für das gesamte System Schule sind. Sie schaffen eine Grundlage für die zukünftige Entwicklung und Ausführung von Schulleitungen und Bildungseinrichtungen.»

Die Berichte (Kurz- und Langversion) sind auf der Schulleitungsmonitor-Website aufgeschaltet.

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