Skip to main content

16.7.2020 | Hochschule für Angewandte Psychologie

Psychologisch fundierter Prozess für bessere Vorschriften

Für gewisse Arbeitsabläufe braucht es Regeln. Ein neuer Prozess unterstützt Unternehmen darin, gute Vorschriften zu erstellen, bestehende zu prüfen und – wo möglich – zu reduzieren.

Im Auftrag der SBB und des Bundesamtes für Verkehr (BAV) haben Forschende der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW einen Prozess erarbeitet, mit dem überprüft werden kann, ob und wie neue Vorschriften erstellt werden sollen und mit dem bestehende Vorschriften evaluiert und reduziert werden können.

Regeln vs. Flexibilität

Regeln und Vorschriften dienen der Prozesssicherheit, der Zuverlässigkeit und der Fehlerfreiheit und sollen Unfälle vermeiden. Arbeit und Sicherheit werden allerdings durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, die über das Anwenden von Regeln und Vorschriften hinausgehen und teilweise sogar im Konflikt zu diesen stehen, wie beispielsweise Einfallsreichtum, Wissen und Expertise.

SBB_Cargo_content.jpg

Es braucht sowohl Regulierung wie auch Handlungsspielraum. (Bild: SBB Cargo)

In einem Unternehmen wie der SBB, das mit viel Unvorhersehbarem konfrontiert ist und ein hohes Gefahrenpotenzial birgt, ist Flexibilität wichtig für die Sicherheit. Jedoch nehmen Standardisierung und Regulierung stetig zu. In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Unternehmen, und hier müssen sie das «richtige Mass» an Regulierung und Handlungsspielraum finden.

Handlungsspielraum trotz Vorschriften

Die Vorteile von Vorschriften liegen klar auf der Hand. Damit sie zum Tragen kommen, müssen Vorschriften einerseits verständlich, klar und eindeutig formuliert sein und andererseits den richtigen Detaillierungsgrad aufweisen: Eine weniger detaillierte Vorschrift lässt mehr Handlungsspielraum und ermöglicht dadurch eine flexiblere Anpassung an die Besonderheiten der aktuellen Situation.


Weitere Informationen:
In einem früheren Projekt wurde eine Methode entwickelt, mit der Vorschriften reduziert werden können.
› News vom 29.11.2018: "Vorschriften reduzieren – aber wie?"

Projektteam:
Prof. Dr. Katrin Fischer (Leitung), M.Sc. Jonas Brüngger, M.Sc. Giulio Nisoli, M.Sc. Nicole Stoller, B.Sc. Stefan Wahrstätter

Diese Seite teilen: