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Ich und meine Arbeit allein zu Haus: Sich selber Strukturen schaffen

Der Mensch braucht Strukturen. Homeoffice schafft Grenzen ab und bringt Flexibilität. Damit dies aber produktiv genutzt werden kann, muss man sich selber neue Strukturen schaffen. Insbesondere für Neulinge im Homeoffice ist es eine enorme Lernherausforderung, wenn plötzlich keine Grenzen mehr von aussen vorgegeben werden.

Ich und meine Arbeit allein zu Haus

  • Für Neulinge sinnvoll: Zunächst möglichst soweit es geht die alten Strukturen aufrecht erhalten. Also zeitlich (Anfang, Pausen, Ende) genau gleich wie im Büro arbeiten und die gleiche Kleidung tragen.

  • Wenn Sie grosse Schwierigkeiten haben, sich zu strukturieren: Sprechen Sie mit Kolleginnen und Kollegen. Machen Sie kurze gemeinsame Check-Ins ab (mündlicher Austausch, zum Beispiel morgens zum üblichen Arbeitsbeginn). Sprechen Sie über Ihre Pläne, was Sie als nächstes tun wollen.

  • Für Fortgeschrittene: Passen Sie, wenn möglich, Ihren Arbeitsrhythmus an Ihre persönlichen Bedürfnisse an. Dafür müssen Sie aber zunächst erkennen, wann Ihre persönlichen Hoch- und Tiefphasen sind.

  • Den einen fällt das Anfangen mit der Arbeit schwer, den anderen eher das Aufhören. Nicht nur im ersten Fall kann es hilfreich sein, einen Wecker zu stellen. Setzen Sie sich bewusst Zeiten, an denen Sie Feierabend machen wollen und schaffen Sie passende Rituale (bspw. To-Do-Liste für den nächsten Tag machen, einmal auf den Balkon treten, Kleiderwechsel, …).

  • Aufpassen mit Haushaltsarbeit: Es kann eine gute Abwechslung sein, in einer kurzen Pause die Küche aufzuräumen oder eine Waschmaschine zu starten. Es sollte Sie aber nicht aus dem Tritt bringen. Im Zweifel verschieben Sie die Hausarbeit, wie sonst auch, auf die Zeit nach dem Feierabend.

  • Achten Sie darauf, häufig kurze Pausen zu machen, in denen Sie sich bewegen, kurz aufstehen, Rumpfbeugen machen oder mindestens Sitzgymnastik auf dem Stuhl.

  • Selbstmanagement wird enorm wichtig: Schaffen Sie sich klare Ziele, erstellen Sie To-Do-Listen. Definieren Sie morgens 1-3 wichtige Aufgaben, die Sie am Abend erledigt haben wollen. Diese Aufgaben haben dann die höchste Priorität.

  • Erstellen Sie eine Liste mit den wichtigen Aufgaben bis Ende der Woche und teilen Sie die Aufgaben in realistische Portionen auf, was Sie heute, morgen und übermorgen erledigen möchten. Planen Sie unbedingt Zeit für Unvorhergesehenes ein.

  • Im Homeoffice ist der Gang zum Kühlschrank viel näher als im Büro. Gerade wenn man das Arbeiten zu Hause nicht so gewohnt ist, kann sich das Essen vor dem Bildschirm in Kombination mit weniger Bewegung negativ auswirken und man hat schnell das eine oder andere Pfund mehr auf den Rippen. Deshalb ist es wichtig, sich Bewegung zu verordnen und sich einen Essensrhythmus anzueignen.

  • Für Arbeiten, die Konzentration und wenig Austausch erfordern, ist das Homeoffice generell gut geeignet. Für Arbeiten, die viel Kommunikation und Kollaboration erfordern, eher weniger. Die meisten Menschen haben Aufgaben von beiden Typen.

  • Sinnvoll ist daher, sich möglichst zeitliche Blöcke für Austausch (Meetings, E-Mails, etc.) sowie für konzentriertes Arbeiten (ohne Kommunikation mit anderen) einzuteilen. In den Phasen des konzentrierten Arbeitens alle Benachrichtigungen auf Laptop und Smartphone ausschalten.

  • Fokus und Konzentration kann fördern, vor und nach einer Themenbearbeitung für ein bis drei Minuten innezuhalten und auf seine zu Atmung achten, auf das Ein- und Ausatmen und kurz wahrnehmen, wie es einem geht - ohne es zu werten. Ein kurzes Innehalten, um das eine Thema bewusst abzuschliessen und ein nächstes zu beginnen.
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