31.5.2021 | Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik
Virtuelle Tagung zum Digitalen Wandel im Bauwesen der FHNW am 27. Mai 2021 – Rückblick
Am 27. Mai 2021 luden mehrere Hochschulen der FHNW zur interdisziplinären Tagung «Insights zum Digitalen Wandel im Bauwesen der FHNW» ein. In einem Online-Setting wurden die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes vorgestellt und Partnerinnen und Partner aus der Praxis zum Mitwirken an exklusiven Workshops eingeladen.
Gleich fünf Hochschulen unterschiedlichster Bereiche der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW luden am Donnerstag, den 27. Mai 2021, von 13.30 bis 17.15 Uhr zu einer interaktiven Tagung ein. Diese fand im virtuellen Raum statt und richtete sich an Interessierte, Partnerinnen und Partner der Hochschule aus der Praxis sowie in der Baubranche tätige Unternehmerinnen und Unternehmer.
Unter dem Titel «Insights zum Digitalen Wandel im Bauwesen der FHNW» wurden die aktuellen Erkenntnisse der so genannten Strategischen Initiative der FHNW zur Digitalisierung des Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungswesens vorgestellt. Zudem wurde ein neu gegründetes Netzwerk vorgestellt und aufgezeigt, in welchen Themenbereichen sich die FHNW auch in Zukunft für einen erfolgreichen digitalen Wandel im Baubereich engagieren wird.
Resultate der Strategischen Initiative "Digitaler Wandel im Bauwesen"
Präsentation der Ergebnisse der Strategischen Initiative «Digitaler Wandel im Bauwesen» der FHNW: Expert*innen aus den Bereichen Architektur, Bau und Geomatik, Angewandte Psychologie, Wirtschaft, Life Sciences und Technik der FHNW stellen die Ergebnisse ihrer Studien zum Digitalen Wandel im Bauwesen vor. Die Präsentation der Forschungsergebnisse erfolgte öffentlich über einen Livestream.
Ergebnisse aus den Workshops mit unseren Praxispartner*innen
Ergebnisse aus den exklusiven Workshops für Partner*innen aus der Praxis: In einem zweiten Teil der Tagung wurden ausgewählte Praxispartner*innen der Hochschulen, Teilnehmende der Studie und Forschende anderer Hochschulen dazu eingeladen, sich in virtuellen und interaktiven Workshops vertieft mit Fragestellungen zum digitalen Wandel des Bauwesens auseinanderzusetzen.
Hier finden Sie die Ergebnisse der Workshops grafisch dargestellt als PDF zum Download (4.3 MB)
Informationen zu den einzelnen Workshops
Nachfolgend finden Sie alle Informationen zu den an der Tagung angebotenen Workshops.
Geschäftsmodellinnovationen entstehen zumeist auf zwei Arten: entweder in Analogie zu Modellen anderer Unternehmen oder Industrien mit ähnlichen Herausforderungen oder durch Abgrenzung davon und demnach Konfrontation mit Mustern, die sich vom bestehenden Geschäftsmodell unterscheiden. Basierend auf diesem Wissen haben wir einen Prototyp entwickelt, um (künftige) Geschäftsmodellinnovationen systematisch zu untersuchen. Wir haben dazu auch die aktuelle Situation in der Schweizer Bau- und Planungsindustrie erforscht und geprüft, ob und wie neue Modelle wie Integrating Project Delivery (IPD integrierende Projektabwicklung) angewendet werden. Dazu haben wir ein IPD-Maturitätsanalysetool entwickelt, mit dem Unternehmen prüfen können, wie stark Elemente von IPD im eigenen Unternehmen schon zur Anwendung kommen. Wir gaben in diesem Workshop Einblick in dieses neue Werkzeug und wendeten es direkt mit den Teilnehmenden in einer verkürzten Version an.
Ablauf
Vorstellung der Ergebnisse der Strategischen Initiative zu Geschäftsmodellinnovation, IPD-Maturitätsanalyse sowie der Thematik IPD
Workshop zu Herausforderungen bezüglich IPD mit Kurz-Maturitätsanalyse
Abschluss und Fragerunde
Zu den Referenten
Marco Peter (MSc Business Information Systems) ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kompetenzschwerpunkt Cloud Computing, Digitalisation & Transformation der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Sein Forschungsinteresse gilt der Geschäftsmodellinnovation, wozu er aktuell seine Promotion verfasst.
Manfred Huber (Prof. Dipl. Arch. ETH SIA, MAS FHNW VDC) ist Leiter des Institut Digitales Bauen an der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der integrierenden und transdisziplinären Projektabwicklung.
Beteiligte Hochschule(n):
Hochschule für Wirtschaft FHNW
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
Die zunehmende Nutzung von digitalen Werkzeugen in der Planungs-, Bau- und Immobilienbranche führt zu einem Umbruch auch in der Projektplanung. Dieser ist derzeit aber oft noch wenig gewinnbringend: ein Fünftel aller grossen Projekte dauern immer noch länger und 80% davon sind teurer als geplant. Die finanziellen Vorteile der Unternehmen bleiben dadurch oft gering und unsicher. Um Bauprojekte besser planen und koordinieren zu können, sind deshalb neue Prozesse nötig, die ein besseres gemeinsames Verständnis zu Projektzielen und -abläufen unterstützen. Aus diesem Grund haben wir in einer Interviewstudie mit 20 Teilnehmenden das Thema der Zusammenarbeit und Planung vertieft. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurden ein Prototyp zur Verbesserung der Planungsprozesse erstellt. Wir stellten hier die Ergebnisse der Umfrage vor und vertieften mit den Teilnehmenden die Lösungen in einem digital-interaktiven Workshop.
Ablauf
Einführung, Sammeln von Praxisbeispielen und Austausch
Vorstellung der Ergebnisse und Probleme aus der Interviewstudie
Vorstellen von Lösungen zur Verbesserung der Planungsprozesse
Austausch zur Anwendung des Prototyps in der Praxis
Zu den Referentinnen
Magdalena Mateescu (MSc in Organisationspsychologie und Human Factors) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW.
Mirjam Strickler (Master of Arts in Architecture) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Digitales Bauen der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW. Ihr Forschungsinteresse gilt Planungsprozessen.
Beteiligte Hochschule(n):
Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
In der Praxis zeigt sich, dass oft das Wissen dazu fehlt, wie Zusammenarbeit erfolgreich gestaltet werden kann. ICE-Sessions könnten hier ein zukunftweisendes Modell sein, die Organisation und die Art der Zusammenarbeit weisen aber oft noch Weiterentwicklungspotential auf. In diesem Forschungsprojekt wurden Aufgaben während sowie zwischen den Treffen eines Zusammenarbeitsprozesses analysiert und kategorisiert. In diesem Workshop stellten wir die Resultate dieser Analyse vor, machten eine Übung dazu und wendeten den entwickelten Prototypen zur Wahl geeigneter Zusammenarbeitsmodi vor.
Ablauf
Kurze Vorstellung der Ergebnisse der Interviewstudie
Interaktive Übung: Sammeln von Tätigkeiten während und zwischen ICE-Sessions, anschliessende Zuteilung zu Koordination, Kooperation und Ko-Kreation und Besprechung im Plenum
Anwendung des Prototyps zum Prozess der Wahl des Zusammenarbeitsmodus anhand gesammelter Praxisbeispiele
Abschluss und Fragerunde
Zu den Referent*innen
Hartmut Schulze (Prof. Dr. phil. in Arbeits- und Organisationspsychologie) ist Dozent am Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung der Hochschule für Angewandte Psychologie .
Livia Suter (MSc in Arbeits- und Organisationspsychologie sowie BSc in Facility Management) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW.
Beteiligte Hochschule(n):
Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
Die BIM-Methode unterstützt das Planen, Bauen und Betreiben eines Gebäudes unter anderem mit Hilfe von Software. Dabei werden Daten erzeugt und gesammelt, die ein grosses Potential für die Unterstützung des ganzen Bauprozesses haben. Komplexe Zusammenhängen können sichtbar gemacht werden und unterstützen die Analyse der zugrundeliegenden Mechanismen sowie die evidenzbasierte Kommunikation verschiedener Anspruchsgruppen.
Bisher sind aber viele BIM-Softwareprodukte auf Gebäude und nicht auf Prozesse ausgerichtet, so orientiert sich die Kommunikation beispielsweise oft am BIM Collaboration Format, kurz BCF, mit dem Probleme erfasst und verfolgt werden können. Für Auftraggebende ist es jedoch oft ebenso wichtig zu wissen, wer mit wem an was in welchem Umfang zusammenarbeitet. Im Rahmen dieses Projektes wurde deshalb ein Prototyp erstellt, welcher den Planungsprozess eines Spital-Umbauprojektes erfasst und dabei räumliche, zeitliche und organisatorische Aspekte mit interaktive Visualisierungen sichtbar macht. Dies ermöglicht eine verbessertes Verständnis der Prozesse. Im Workshop demonstrierten wir dieses Modell und diskutierten die Resultate der Fallstudie.
Ablauf
Einführung in die Thematik
Vorstellung des Hintergrunds der Fallstudie
Demonstration des Prototyps
Diskussion, Abschluss und Fragerunde
Zu den Referent*innen
Dominique Brodbeck (Prof. Dr.) ist Dozent am Institut für Medizintechnik und Medizininformatik der Hochschule für Life Science FHNW. Sein Forschungsinteresse liegt darin, komplexe Daten und Informationen für Menschen nutzbar zu machen.
Manfred Huber (Prof. Dipl. Arch. ETH SIA, MAS FHNW VDC) ist Leiter des Institut Digitales Bauen an der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der integrierenden und transdisziplinären Projektabwicklung.
Beteiligte Hochschule(n):
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
Hochschule für Life Sciences FHNW
Was für Chancen bieten neue immersive, interaktive Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR), um Endnutzer*innen stärker in Planungs- und Bauprozesse einzubeziehen? Der Einsatz von 3D-Modellen bietet insbesondere Laien ein verbessertes räumliches Verständnis eines Bauwerks und VR wird bereits heute genutzt, um Einblicke in geplante Bauwerke zu geben. In Zukunft sollen Anwender*innen nicht nur Modelle in VR betrachten, sondern dank intuitiven User Interfaces und Interaktionsmöglichkeiten auch Anmerkungen direkt am digitalen Bauwerksmodell anbringen können. Die soll dank standardisierter Datenschnittstellen im BIM-Prozess ermöglicht und als bidirektionales Kommunikationstool zwischen Fachplanenden und Endnutzenden eingesetzt werden.
Nebst einem Einblick in aktuelle Forschungsprojekte der FHNW erforschten wir in diesem Workshop gemeinsam, in welchen weiteren Anwendungsbereichen AR- und VR-Technologien einen Nutzen für die Planungs- und Bauindustrie bringen könnten.
Ablauf
Kurze Einführung in die Thematik und Überblick zum State of the Art
Präsentation der Forschungsergebnisse Demonstration des VR-Prototypen
Diskussion, Abschluss und Fragerunde
Zu den Referent*innen
Kathrin Koebel (MSc Information and Communication Technologies) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Interaktive Technologien der Hochschule für Technik FHNW. Ihr Forschungsinteresse gilt der Mensch-Maschinen-Interaktion und sie befasst sich mit räumlichen Interfaces für neue Technologien wie Augmented Reality und Virtual Reality.
Prof. Dr. Doris Agotai (Dipl. Arch. ETH) leitet das Institut für Interaktive Technologien der Hochschule für Technik FHNW, das als multidisziplinäres Informatik-Institut auf die Entwicklung digitaler Schnittstellen für Menschen und Prozesse spezialisiert ist. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen UX, UI und Interaktionsdesign, interaktive Informationsvisualisierung und Visual Analytics, interaktive Medientechnologien für Ausstellungsdesign sowie Extended Realities (AR/VR/MR).
Dr. Thomas Ryser ist Dozent an der Hochschule für Angewandte Psychologie der FHNW. In seiner Forschungstätigkeit beschäftigt er sich mit Kooperation in globalen und virtuellen Teams, verteilten Zusammenarbeit in Innovationsprozessen sowie medienvermittelter Kooperation. Er leitet das Forschungsprojekt «Digitale Kollaborationshubs für Planungs- und Designteams», in welchem das Design von kollaborativen Mixed Reality Settings für standortverteilte Teamarbeit untersucht wird.
Beteiligte Hochschule(n):
Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW
Hochschule für Technik FHNW
Das VDC Netzwerk - Kompetenzen für das integrale Bauen
Im Rahmen der Strategischen Initiative «Digitaler Wandel im Bauwesen» der FHNW ist das VDC Netzwerk entstanden. Es begegnet den aktuellen Herausforderungen im Bauwesen, das sich durch die digitale Transformation zunehmend im Wandel befindet. Notwendig werden neben der Anwendung von neuen Technologien auch neue Organisationsformen, Prozesse und Werkzeuge – sowie befähigte Menschen, die diese anwenden, umsetzen und leben.
Die Tagung ist Ergebnis einer Strategischen Initiative
Die Tagung findet im Rahmen der Strategischen Initiative «Digitaler Wandel im Bauwesen» der FHNW statt. Durch die digitale Transformation haben sich die Arbeitsprozesse und Zusammenarbeit im Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungswesen verändert. Um diese Veränderungen aus technischer, wirtschaftlicher und psychologischer Perspektive zu untersuchen, arbeiten mehrere Hochschulen der FHNW in diesen Themengebieten zusammen. Mit Strategischen Initiativen erarbeitet die FHNW zukunftsweisende Lösungsbeiträge für drängende gesellschaftliche Probleme. Dabei steht die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus.